Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Wien (später)
Untertitel:
aus: Reisebriefe eines Artisten, S. 104
Herausgeber:
Auflage: 5.–9. Tausend
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Erscheinungsdatum: 1928 (EA 1927)
Verlag: Ernst Rowohlt
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
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[104]
WIEN (SPÄTER)


Ich habe gestern drei Liter Sahne getrunken
Und hinterher ein Würstchen gemacht,
Das hat wie versengte Pferdehufe gestunken
Aber es sah golden aus und wie eine Acht.

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Und das soll Umschwung bedeuten;

Ist auch schon eingetroffen:
Ich bin jetzt beliebt bei den Leuten.
Hätt’ ich nur nicht die Sahne gesoffen!
Ich bin schon dreimal von Malern gemalt,

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Wenn auch ganz schief,

Und darf auf Gageerhöhung hoffen.
Den Glasaufsatz hat ein Gönner bezahlt.
Und von Renée kam ein herziger Brief.
Kurz, ich hab’ wieder verteufelten Mut.

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Man kann hier mit Geld wie im Himmel leben.

Nur mein Magen ist heute nicht gut,
Mußte mich dreizehnmal übergeben.