Wieder ist die treue Schar

25. (1894.)

     Mel.: Brüder, weihet Herz und Hand etc.

     1. Wieder ist die treue Schar älter um ein volles Jahr, das in sichrem Vorwärtsschreiten mir der ernsten Arbeit weihten zu des toten Meisters Ruhm für das deutsche Turnertum.

     2. Vor der Seele allezeit stand des Werkes Herrlichkeit uns in schlichter, stiller Größe, ohne Fehl und ohne Blöße; selbst bei Spiel und frohem Scherz drang sie tiefer und in’s Herz.

     3. Klarer ward uns jeden Tag, daß der Beste nicht vermag, seine Fülle auszudenken, sich ins Tiefste zu versenken dieses Werkes makellos, dieses Werkes reich und groß.

     4. Nie verkleinert seichter Witz uns den köstlichen Besitz, den die Jungen wie die Alten fest mit warmem Herzen halten, der von je in That und Wort deutschen Wesens fester Hort.

     5. Ob man Andres auch ersann, das daneben Platz gewann, wuchs des Turnens stolzer Baum höher in des Himmels Raum, reichbelaubt und fest und stark, kerngesund im tiefsten Mark.

     6. Darum, Brüder vielerprobt, sei mit Hand und Mund gelobt; Früh und spät zum eignen Segen treu das Turnen fortzupflegen und beständig dem Verein unsre beste Kraft zu weihn.

     7. Jeder, der in Kampf und Spiel trachtet nach demselben Ziel, Jeder, der mit Leib und Leben sich der Turnerei ergeben, soll uns Freund und Bruder sein! Blühe, Leipz’ger Turnverein!