Wie macht’ ich mich von DEINEM Zauber los
- [62] Wie macht’ ich mich von DEINEM Zauber los
- und tauchte wieder nieder in die Tiefe
- und stiege wieder in des Dunkels Schoß,
- wenn nicht auch dort DEIN selbes Wesen riefe,
- 5an dessen Geisterlicht ich hier mein Sein,
- als wie der Schmetterling am Licht, erlabe,
- doch ohne daß mir die vollkommne Gabe
- zum Untergang wird und zur Todespein.
- Wie könnte ich von solcher Stätte scheiden,
- 10wo jeder letzte Glückestraum erfüllt,
- verharrte nicht ein ungeheures Leiden,
- sogar von diesem Himmel nur – verhüllt.
- Und da mir dessen Stachel ist geblieben,
- wie könnt’ ich nun, als brennend von DIR gehn,
- 15um DICH in jener Welt noch mehr zu lieben,
- in der sie DICH, als Sonne, noch nicht sehn.
- Von Liebe so von DIR hinabgezwungen
- vom Himmel auf die Erde, weiß ich doch:
- nur immer wieder von DIR selbst durchdrungen,
- 20ertrag’ ich freudig solcher Sendung Joch.
- [63] DU mußtest DICH als Quell mir offenbaren.
- der unaufhörlich mir Erneuung bringt.
- Nun kann ich auch gleich DIR zur Hölle fahren,
- da mich DEIN Himmel ewiglich verjüngt.