Went ir in ganzē froͤidē ſin

Textdaten
Autor: Tannhäuser
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Titel: Went ir in ganzē froͤidē ſin
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aus: UB Heidelberg 265r
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Entstehungsdatum: 13. Jahrhundert
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Quelle: UB Heidelberg
Kurzbeschreibung:
In Originallettern. Vergleiche auch Went ir in ganzen froͤiden sin mit aufgelösten Lettern.
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[265r]

WEnt ir in ganzē froͤidē ſin·
ſo wil ich ú tv̊n helfe ſchin·
vn̄ ſit ir fro ſo froͤwe ich mich·
ſit wir dē ſvmer han geſehē·
Dú heide ſtat gar wūneklich·
des mv̊s mā ir vō ſchuldē iehē·
dur kurzewile ich kan gegan·
vf eine gruͤne heide bꝛeit·
dc wc ſo wūneklich d̾ plan·
dc mir ſwant min h̾zeleit·
da hoꝛt ich die vogel froͤwē·
ſich der wūneklichē zit·
dc kan v̾ō dē ſvͤſſē doͤwen·
dc ſi ſvngē wid̾ſtrit·
Ich hoꝛt da vil manigē don·
vō den kleinē vogellin·
Dú heide gab in ſenftē lon·
mit manig̾hande blůmen ſchin·
der ſelben blůmē bꝛach ich vil·
al da ichs vf der heide ſach·
Es duhte mich ein ſenftes ſpil·
ein aventúre mir geſchach·
Da vō min h̾ze in froͤidē was·
vn̄ iem̾ mv̊s ī froͤidē ſin·
Ich ſach durh dc gruͤne gras·
gā ein vil ſchones megetin·
Min h̾ze dc wart froͤidērich·
do ich die ſchonē ereſt ſach·
Si duhte mich ſo mīnenklich·
dc ich mich ir fúr eigen iach·
vn̄ ich ir alſo nahe kan·
dc ich ir bot dē minē grůs·
vn̄ ſi min rehte war genan·
do wart mir aller ſoꝛgē bůs·
Ahý wie dú vil liebe erſchꝛac·
do min dú ſchone wart gewar·
Da wc ſo wūneklich d̾ tag·
Si trůg ein ſchapel roſevar·
Schon̾ creatúre ich nie
geſach ſo rehte wol geſtalt·
Da ſi vf d̾ heide gie·
bi ir ſo wurde ich niem̾ alt·
Ich ſpꝛach der mīneklichē zv̊·
wie ſit ſus eine komē ir·
Her an diſem moꝛgē frů·
ſi ſpꝛach ir ſvlt gelǒbē mir·
Dur ſenftē luft ich ī dem tǒwe
her nah roſen blůmē gie·
Ich ſpꝛach mīnekliche frowe
din genade ſv̊che ich hie·
An ſi bewāde ich min gemvͤte·
vn̄ darzů mis h̾zen ſin·
Frowe dur din ſelber gvͤte·
nim min h̾ze mit dir hin·
dc enpfa mit dinē lone·
du biſt aller tvgēden vol·
Frowe mines h̾zē krone·
ſo dc geſchiht ſo tůſt dv wol·

Da wir ſamēt in dē kle·
tratē vns wc ſanfte we·
Die ſchonē dꝛvhte ich her zemir·
ſi glei dc es vil lute erhal·
Ir rotē mvnt dē kvſte ich ir·
ſi ſpꝛach ir bꝛingēt mich in ſchal·
Alſus wart ich ir redegeſelle·
ich nā ſi bi der wiſſen hant·
vō vns wart ein gůt gevelle·
mir wart h̾ze liebe erkant·
Niemā kā gepꝛuͤuē niht
was ſteter froͤide bi vns was·
Wan dē ſolicheſ heil geſchiht·
der ſol gelǒbē deſte bas·
der nie herzeleit gewan·
der ge mit froͤidē diſē tanz·
ob im ſin h̾ze vō mīne enbꝛan·
d̾ ſol vō roſē einē kranz·
Tragē d̾ git hoh gemvͤte·
ob ſin h̾ze froͤide gert·
vn̄ gedenke an frowē guͤte·
ſo wirt er vil wol gew̾t·
Si git froͤide michels me·
dāne des vil liebē meiē blůt·
al die blv̊mē vn̄ kle·
ir ſvͤſſer name d̾ iſt ſo gůt·
Dc hab ich vil wol befvnden·
an der liebē frowē min·
wol d̾ mīneklichē ſtundē·
dc ich ſach ir ǒgen ſchin·
vn̄ ich ī ir mīnebādē
alſo ſere geſtriket wart·
Mit armē vn̄ mit wîſſen handē·
wol d̾ mīnēklichē vart·
da iſt ſi gerivelieret·
gruͤne heide
Mit cleinē velden wol gezieret·
an ir ſtat aller min gedank·
Dē tanze ſvln wir vrlob gebē
wā er ſchiere ein ende hat·
vn̄ ſvln in hohē mv̊te lebē·
megede ir hant es minē rat·
valſcheſ trurē w̾fent hin·
mit zúhtē ſult ir weſen fro·
Gewīnen wir der ſelbē ſin·
ſo ſvlen wir mit in tůn alſo·