Textdaten
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Autor: Kurt Tucholsky
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Titel: Wenn erst
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aus: Fromme Gesänge, S. 35-36
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1919
Verlag: Felix Lehmann
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Erscheinungsort: Charlottenburg
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck in: Schaubühne, 16. November 1916 UB Michigan
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Wenn erst …


Mein Sohn, was hör ich nur für Sachen?
Was schreibt mir Mutter da ins Feld?
Du willst die Schularbeit nicht machen,
du brauchst jetzt so viel Taschengeld?

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Du sitzt jetzt manchmal schon beim Weine

(und warst doch sonst so brav und fromm!) –
Mein Sohn, ich sag dir nur das eine:
Laß Vatern bloß nach Hause komm’!“

Nachdem ich Fritzchen dies geschrieben,

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hab ich mir manches überdacht.

Bei denen, die zu, Hause blieben,
sind Furcht und Hoffnung aufgewacht.
Der Friede kommt auf Glücksgaloschen,
das Feuer sank, das Feuer glomm,

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und einmal ist es ganz erloschen …

Laß Vatern bloß nach Hause komm’!

Zum Beispiel Minchen spürt ein lindes
Gefühl in ihrem zart Gemüt.
Sie steht jetzt im Jahrzehnt des Kindes

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und ist auch häufig drum bemüht.

Mama hat die und jene Sorgen,
manch Fellchen ihr von dannen schwomm –
Der wuchert, und der will nicht borgen …
Laß Vatern bloß nach Hause komm’!

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Und auch mit unsrer Politike – –

da langt der Zensor nach dem Stift,

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und aus ists mit der Versmusike.

Wir beten still: O Vater Swift!
Begrüßten doch nicht gar so späte

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Die an der Düna und der Somme

den Reichstag, die Geheimbderäte[1]
Laßt Vatern bloß nach Hause komm’!

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Geheime Räte, siehe Artikel Geheimrat in der Wikipedia, in auch damals schon veralteter Schreibweise