Allgemeines Deutsches Kommersbuch:179

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
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Mai=en, den Mai====en.

     2. Ein Rechenmeister ist der Mai, so fleißig wie kein zweiter; er
rechnet: Eins und eins macht zwei, |: kommt aber niemals weiter. :|
Drum schaut man auch die Kreatur im Blütenmonat paarweis nur,
|: sie tanzt den Hochzeitsreihen :|: im Maien, :| im Maien.

     3. O lieber Mai, ich fleh zu dir in deinem grünen Tempel: Geh
nicht vorbei und mach mit mir ein Additionsexempel! Schick mir ein
Dirnlein schlank und jung, die schönste ist mir gut genung, dann loben
wir zu zweien den Maien, den Maien.

R. Baumbach.


          393.     Wanderburschenlied.

     Singw.: Ich hab den ganzen Vormittag ec.

     1. Nun rutschen wir ins Land hinein voll Freud und sonder Leid,
und möchten’s tausend Meilen sein, uns wär es nicht zu weit. ’s
wird schöner doch mit jedem Ort, drum weiter, immer weiter fort, so
weit es geht! Juchhe!

     2. So lang das Geld noch nicht verthan, das Portemonnaie noch
schwer, geht’s „hurre“ auf der Eisenbahn per Dampf bis an das
Meer, und übers Meer — ich glaub, allda liegt irgendwo Amerika!
Nur weiter mit Juchhe!

     3. Und ist das Geld dahin, so heißt es dann: „Im Läuferschritt!“
Ob unterm Stiefel auch zerreißt die Sohle, — fort damit! Wir
kamen barfuß auf die Welt, — drum durch die Welt und aus der
Welt auch barfuß mit Juchhe!

Rudolf Sperling. 1895.


          394.     Wenn's möglich ist!     (IV. 62.)

     Nicht zu schnell. Konrad Gretscher. 1895.

     1. Nun sin=ket die Son=ne, die heu=te so heiß, und
wenn sie sich mor=gen er=ho=ben, sind al=le wir, die wir hier
[357] sit=zen im Kreis, schon in die vier Win=de ver=sto=ben. Bald
spren=get die Stun=de die trauli=che Run=de, bald sprenget die
Stun=de die trauli=che Run=de, drum wol=len wir in der be=
mes=se=nen Frist noch nä=her uns rük=ken, wenn’s möglich ist.

     2. Nur spreche mir keiner ein trauriges Wort und rede von
Scheiden und Meiden, damit wir uns nicht den vergnüglichen Ort mit
Trennungsgedanken verleiden. |: So frei wir uns gaben, so lieb wir
uns haben, :| wir wollen, daß keiner den andern vergißt, noch lieber
uns haben, wenn’s möglich ist.

     3. Geselle du rechts und du Mägdelein links, stoßt an! wir sehen
uns wieder! Bewahrt es im Herzen und denket des Winks, ich flecht in
den Kranz euch der Lieder. Wir halten uns heute, wir balde Zer=
streute, und werden, wo Glück einst die Wimpel uns hißt, noch fester
uns halten, wenn’s möglich ist.

Julius Wolff.


          395.     Valet.     (II. 2.)

     Marschartig, nicht zu schnell. Albert Ellmenreich.

     1. Nun trin=ke Va=let und fah=re da=hin! frisch
an, Ge=sel=le, frisch an! Ein ta=pfe=res Herz und ein