Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Weihnachten der Gartenlaube
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 51, S. 860
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1871
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[860]
Weihnachten der Gartenlaube.

Wir kommen heute nur einer heiligen Pflicht nach, wenn wir den Lesern und Freunden der Gartenlaube, welche unsere Bitte für die

Beschädigten und Unglücklichen des Krieges

in so herzerhebender reichlicher Weise erfüllten, am bevorstehenden Feste der Liebesgaben und am Schlusse unserer Sammlung im Namen aller der Unterstützten unsern herzlichsten tiefgefühltesten Dank abstatten. Nicht ohne innere Befriedigung dürfen wir es sagen, daß durch die theilnehmende Hülfe unserer Freunde viel Kummer gestillt, viel Elend beseitigt, viele augenblickliche Sorge in den Familien und gar manche erschütternde Noth der heimkehrenden Kranken und Verkrüppelten gemildert worden ist. In rührender Weise ist uns dafür unter Thränen und Händedrücken und in Hunderten von Briefen gedankt worden, so oft wir auch versicherten, daß nicht uns, sondern all’ den Braven im Reich und den Brüdern drüben über dem Meere dieser Dank allein gebühre. Es sind das für uns unvergeßliche Augenblicke, die uns zugleich die Ueberzeugung aufdrängten, daß unsere treuen und tapferen Wehrmänner und deren Angehörige es niemals vergessen werden, mit welcher aufopfernden Hingebung die deutsche Nation ihnen gegenüber ihre Pflicht erfüllt hat.

Wir aber schließen nunmehr diese Sammlung und geben nachfolgend noch einen Ausweis über die Verwendung der uns anvertrauten Gelder.

Laut letzter Quittung waren im Ganzen 32,757 Thlr. 12 Ngr, 8 Pf. eingegangen. Seitdem sind an weiteren Gaben noch eingelaufen:

Freiwillige Feuerwache in Kalisch 26 Rubel; Totenweser in Birkinfeld (Ostpr.) 18 Thlr.; Gesammelt durch Clara Schuster in Marienberg 1 Thlr. 15 Ngr.; Waisen-Ersparnisse einer Weimaranerin 2 Thlr.; M. F. in Frankfurt a. M. 6 Thlr.; Frau Olga Schulz in Petersburg durch gesammelte Briefmarken 5 Thlr.; Fünfte Sendung aus Bistritz in Siebenbürgen, von den Gemeinden Tasch und Waltersdorf 18 fl. österr.; Die Deutschen in Terre Haute (Ind.), welche, nur 4000 Köpfe zählend, bereits 3800 Dollars nach Deutschland sandten, noch 236 Thlr.; Erlös aus dem Verkauf der eingegangenen Schmuck- und Werthsachen 71 Thlr. 22½ Ngr.,

in Summa also 33,131 Thlr. 16 Ngr. 3 Pf.

Verausgabt wurde dieser Betrag in folgenden Posten:

An die Frauen der Wehrmänner außerhalb Leipzigs, vom
1. Juli 1870 bis Ende Juni 1871, in wöchentlichen Gaben von 15 Ngr. bis 2 Thlr.
18,597 Thlr. 17 Ngr. 5 Pf.
Einmalige Gaben an besonders bedürftige Familien
von Wehrmännern, in- und außerhalb Sachsens
 2,419 Thlr. 25 Ngr. - ---
Einmalige Unterstützungen an hartbetroffene Gemeinden
und Kranke, laut brieflicher Eingaben
   741 Thlr. -- ---- - ---
Wittwen und Waisen    333 Thlr. -- ---- - ---
Auszahlungen an Verwundete von 2 bis 12 Thlr.  1,705 Thlr. 25 Ngr. - ---
Coursdifferenzen      3 Thlr. 18 Ngr. - ---
An die Wilhelmsstiftung zur Verwendung
für Kriegsbeschädigte aller deutschen Armeen, vorzugsweise für
Unterofficiere, Soldaten und deren Angehörige
 6,000 Thlr. -- ---- - ---
Dispositionsfond für weitere Unterstützungen,
über die später Abrechnung erfolgt
 3,330 Thlr. -- ---- 8 Pf.
in Summa 33,131 Thlr. 16 Ngr. 3 Pf.

Alle Spesen, ebenso alle Porti für ein- und ausgehende Gelder, sind von der Redaction allein getragen. – Zur etwaigen Einsicht liegen die betreffenden Bücher bereit.


Möge fortan unser nun glücklich geeintes Vaterland vor einem Geschick bewahrt werden, das uns abermals zwänge, durch Blut und Tod die heiligsten Interessen und Güter unseres Lebens gegen frevelhafte Herausforderung zu schützen. Für die wiederum bewiesene Opferfreudigkeit unserer Leser und Freunde aber nochmals unsern innigsten Dank.

Leipzig, im December 1871.
Die Redaction der Gartenlaube.
Ernst Keil.