Was ist der Krieg?
Was ist der Krieg?
Der Krieg ist eine schlimme Lage,
In welche die Gewalt uns preßt;
Der Krieg ist die bescheidne Frage,
Was sich ein Volk wohl bieten läßt.
Der Böses will und Böses schafft;
Ein unnatürlich schlechter Vater,
Schwächt er der eignen Kinder Kraft.
Der Krieg ist nichts, als ein Verschwender,
Ein Jammer-, Noth-, und Sorgenspender
Aus Dünkel oder Uebermuth.
Ein Handel ist’s, bei dem der Krämer
Im Leben keine Seide spinnt;
Sowie der Spieler nichts gewinnt.
Ein Buch, das uns mit jedem Blatte
Nur roher, schlechter, dümmer macht;
Ein Landtag, wo bei der Debatte
Ein Arzt ist’s, der, statt zu curiren,
Nur immer tiefre Wunden schlägt;
Ein Richter, der beim Processiren
Den Preis als Raub von dannen trägt.
Auch nicht den kleinsten Raum erhellt;
Ein falscher Freund, der, irr’ zu leiten,
Sich Volk und Fürsten zugesellt.
A. V.