Vorm Brunnen in Wimpfen (103 Gedichte)

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Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Vorm Brunnen in Wimpfen
Untertitel:
aus: 103 Gedichte, S. 8–9
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1933
Verlag: Ernst Rowohlt
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
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Vorm Brunnen in Wimpfen


Du bist kein du,
Wasser. – Hättest nicht ruh,
Mich auszuhören.
Ihr fließet immerzu

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Und immer weiter und möglichst weit.


Wie euch der Brunnen aus eisernen Röhren
In den heißen Althäuserplatz speist,
Erdengeläutert und ausgekühlt;
Da ihr alte und neue Zeit

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Und den Himmel abkonterfeit, –


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Siehet mein durstiges Staunen

In euch doch immerzu andre.
Immer wieder mit über den Rand gespühlt,
Fängt es aus eurem Raunen

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Nur eines auf: Wandre!


Von euch möcht ich trinken.

Ihr würdet lau, wenn ihr stehen bliebt,
Ihr würdet trüb. Ihr würdet verweilend
Faulen und stinken.

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Was kümmert’s euch, daß ein Mensch euch liebt.

Dauernd zerteilt euch selber enteilend,
Seid ihr getrieben ein treibendes
Ganzes, rein bleibendes.