An der Alten Elster
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An der Alten Elster
Wenn die Pappeln an dem Uferhange
Schrecklich sich im Sturme bogen,
Hu, wie war mir kleinem Kinde bange! –
Drohend gelb ist unten Fluß gezogen.
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Jenseits, an der Pferdeschwemme,Zog einmal ein Mann mit einer Stange
Eine Leiche an das Land.
Meine Butterbemme
Biß ein Hund mir aus der Hand. –
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O wie war mir bange,Als der große Hund plötzlich neben mir stand!
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Längs des steilen Abhangs warenBüsche, Höhlen, Übergangsgefahren. –
Dumme abenteuerliche Spiele ließen
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Mich nach niemand anvertrauten TräumenAllzuoft und allzulange
Schulzeit, Gunst und Förderndes versäumen. –
Hulewind beugte die Pappelriesen.
O wie war mir bange!
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Pappeln, Hang und Fluß, wo dieses KindSo viel heimlichstes Erleben hatte,
Sind nicht mehr. Mir spiegelt dort der glatte
Asphalt Wolken, wie sie heute sind.