Von einem Soldaten / welcher eines Kinds schwanger worden / vnd das selb auff die Welt geboren hat

Textdaten
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Autor: unbekannt
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Titel: Eine Warhafftige / gewise / vnd vor nie erhörte Geschicht / Von einem Soldaten / oder Kriegsknecht / welcher eines Kinds schwanger worden / vnd das selb auff die Welt geboren hat [...]
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Erscheinungsdatum: ca. 1601
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Quelle: im VD17 unter der Nummer 23:238790C
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Flugschriften des 17. Jahrhunderts
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Editionsrichtlinien:

[1]

Eine Warhafftige / gewise / vnd vor nie
erhörte Geschicht /
Von einem Soldaten /
oder Kriegsknecht / welcher eines Kinds
schwanger worden / vnd das selb auff die
Welt geboren hat. /
Welches Kind von vilen Herren vom Adel / auch Frawen /
sampt 500. Soldaten / zur H. Tauffe ist
beglaitet worden / etc.
Geschehen zu Piadena in Italia, den 26. May /
dises 1601. Jahrs.


[2]

Auß Piadena in Italia von 26. May
Anno 1601.

ES hat sich vnter Herrn Hauptmans Burckhart Leymans zu Lubenaw Fendlein / des löblichen Madrutzischen Regiment in Italia zu Piadena in gemeldtes Hauptmans Quartier / mit einem Soldaten ein seltzame sach zugetragen / dann als derselbe auff ein Abend schlaffen gangen / hat er sich gegen seinem Weib (so er vor sieben Jahren ehelich gehabt vnd zu Kirchen geführt /) beklagt / daß jm im Bauch sehr wehe seye / vnd was darinnen empfinde / darnach gleich in einer stund ein Kind so ein Mägdlein / geboren / als solches sein Weib vernommen / hat sie es alsbald angezeigt / darauff man jhne Examinirt vnd befragt / wie es damit eine gelegenheit habe / also hat er bekandt / daß er halb Mann vnd Weib were / vnd nun mehr [3] sieben Jahr in Kriegssachen in Vngern vnd Niderlanden für ein Soldaten sich gebrauchen lassen / darumben er seine redliche Paßporten für gewiesen / auch als ergeboren für einen Knaben getaufft vnd Daniel genennet worden / inn seiner Jugent das Schneiderhandwerck gelernet / vnnd biß auff Datto neben dem Kriegswesen getrieben / mit weiterer außsag / das er im Niderland nur einmahl bey einem Spanier geschlaffen / sich mit jme vermischt vnd davon schwanger worden / solches aber jederzeit verschwigen / welches auch sein Weib so vorgemelte Sieben Jahr ehlich mit Ihme gehauset / vnd bey Ir niemalß nichts mit seiner Mannheit Verrichten mögen / nit geoffenbaret / Alß nun dieses gemelter Herr Hauptman vernommen / hat ers an die geistliche Obrigkeit belangen lassen / was sich mit dem Soldatten verloffen / die alßbaldt [4] auch durch ein Notarj bericht vnd kundtschafft eingenommen / vnd die sachen einmal also befunden / darauff man endlich das Kind zu tauffen verordnet / vnnd Herr Raidner Fendrich von Weingarten an stat Herrn Hauptman alß Gefattern / neben etlichen fürnemen Frawen vom Adel das Kind auß der tauff gehebt / vnd dasselbe Elisabetha genand / vnd ist solche Kindtstauff mit Soldaten Ceremonien / alß Trommeln vnd Pfeiffen auch drey Trommetern beschehen / vnd haben viel Herrn vom Adel auch Frawen / neben 500. Soldaten das Kind zur Tauff vnd wider zu Hauß begleitet / das Kind kan vom selben Soldaten allein an der rechten seyten säugen / vnnd an der lincken da er sein Mannheit hat gar nicht / der hat auch sein Natürlichen außgang Harmens halben wie ein Mann / die sind beede wolauff / vnd ist ein schön Kind / [5] welches bereith etliche Städt auff zuerziehen begert / das aber noch keiner versprochen worden. Dises ist also durch die Notari verfast / vnd beschrieben / so man dann inn Italia für ein grosses Mirackel helt / vnd in Cronica setzen wird / Jedoch solle diß bar Ehevolck durch die Geistlichkeit gescheiden werden.