Von der heiligen Jungfrauen und Marterin Catharina

Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Von der heiligen Jungfrauen und Marterin Catharina
Untertitel:
aus: Deutscher Liederhort,
S. 164–165
Herausgeber: Ludwig Erk
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Th. Chr. Fr. Enslin
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Wikimedia Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[164]
47b. Von der heiligen Jungfrauen und Marterin Catharina.
1.
Die heilige Rein und auch die Fein,

die heilige Jungfrau Samt Catharein,
Sanct Catharina war ein reine Magd,
das war dem Heiden bald gesagt.

2.
Der Heid schickt aus in alle Land,

wo Jemand Sanct Catharina fand?
Der Heid sprach Sanct Catharina an,
sie sollt nach seinem Willen thun.

3.
„Ich gieb dir Berg und alle Land,

mach dich zu einer Kaiserin zuhand.“
Samt Catharina sprach: ‚‚‚Das thu ich nicht!
kein heidnischen Mann den mag ich nicht.‘‘‘

4.
Er ließ sie legen in ein tiefen Thurn,

darin lag mancher giftiger Wurm;
sie lag bis auf den eilften Tag,
daß sie weder Speis noch Trank empfang.

5.
Wol auf den zwölften Morgen fruh,

da trat der Heid zum Thurn hinzu;
er stieß die Thür auf mit Gewalt
und ruft Sanct Catharina bald.

6.
„Sanct Catharina, wer hat dich ernährt,

daß dich die Würm nicht haben verzehrt?“
‚‚‚Das hat gethan ein heiliger Mann,
Jesus Christus mein Bräutigam.‘‘‘

[165]
7.
Er ließ zurichten ein scharfes Rad,

das war mit Eisen wol verwahrt;
er ließ das Rädlein umher treibn,
daß es Sanct Catharina sollt zerschneidn.

8.
Er ließ ein scharfes Schwert hertragn,

daß man Sanct Catharina sollt ihr Haupt abschlagn.
Und wo ihr heiliges Haupt hin sprang,
da saß ein Engel unde sang.

9.
Und wo ihr heiliges Blut hin rann,

da stund ein helles Licht und glamm.
Wegen der Jungfrau Heiligkeit
Gott sei gelobt in Ewigkeit.

(„Geistlicher Paradeiß Vogel etc. 1663. Reyß.“ s. S. 369. Nr. 200.)

3, 2. Zuhand, mhd. zehant, auf der Stelle, sogleich. – 6. Vgl. S. 141, oben. – 8, 4. unde, mhd. unde, und. – 9, 2. glamm, glomm, von glimmen.