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Titel: Marias Wallfahrt
Untertitel:
aus: Deutscher Liederhort,
S. 165–166
Herausgeber: Ludwig Erk
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Th. Chr. Fr. Enslin
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google und Wikimedia Commons
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[165]
48. Marias Wallfahrt.
Erste Melodie.


Mäßig langsam. Mündlich, aus der Gegend von Fulda.
Noten
Noten


Zweite Melodie.


Mäßig langsam. Mündlich, aus dem Hessen-Darmstädtischen.
(Groß-Biberau, Wälsch-Rohrbach.)
Noten
Noten


1.
Maria die wollt wandern,

wollt alle Land ausgehn
und suchen ihren Sohn. :|:

2.
Was begegnet ihr auf der Reise?

Sanct Petrus der heilge Mann,
ganz traurig schauts ihn an:

[166]
3.
„Habt ihr denn nicht gesehen

mein allerliebsten Sohn?
ich such ihn lange schon.“

4.
‚‚‚Ja ja, ich hab ihn gesehen

vor einem Judenhaus,
ganz traurig sah er aus.‘‘‘

5.
Was trug er auf seim Haupte?

von Dornen eine Kron;
das Kreuz das trug er schon.

6.
Das Kreuz das mußt er tragen

bis an dieselbige Statt,
da er gemartert ward.

7.
Maria die stand auch dabei

und weint ganz bitterlich
um ihren Jesum Christ.

8.
„Maria, laß das Weinen!

die Marter die sind klein,
das Himmelreich ist dein.“

1, 2. Wollt alle Länder ausgehn, wollt suchen ihren Sohn. – 2. Was begegnet ihr auf dem Wege? ein hübscher feiner Mann (Petrus der fromme Mann). – 3. Ei habt ihr nicht gesehen Herrn Jesum, meinen Sohn, den ich verloren hab (hon)? – 4, 3. ganz blutig (blutroth) schaut er aus. – 5, 2. ein scharfe Dornenkron trug Maria ihr liebster Sohn. – 6. Das Kreuz mußt Jesus tragen wol an denselbigen Ort, wo er gekreuzigt ward. – 6, 2. zu Jerusalem vor die Stadt, wo er gelitten hat. – 7. Maria unter dem Kreuze stand und weint so bitterlich. „Maria, weine nicht!“ – 7a. „Ich hab ja nun vergossen mein rosenfarbnes Blut, kommt manchem Sünder zu gut.“ – 8. „Maria, wein nur nicht so sehr! die Schmerzen sind ja klein (sind ja mein), das Himmelreich ist mein (ist dein).“ – 8, 2. Das schwere Kreuz ist mein, das Himmelreich ist dein.