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Titel: Von der Nessel gestraft
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aus: Die Gartenlaube, Heft 28, S. 464
Herausgeber: Ernst Ziel
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Erscheinungsdatum: 1880
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[461]

Von der Nessel gestraft.
Nach seinem Gemälde auf Holz gezeichnet von Fritz Beinke.

[464] Von der Nessel gestraft. (Zu dem Bilde auf Seite 461.) Nicht unter Palmen allein wandelt man „nicht ungestraft“ – wie unser Bildchen drastisch genug vor Augen führt, hat auch das Wandeln auf einer idyllischen deutschen Blumenhalde seine Gefahren. Ganz abgesehen von derjenigen Gattung, welche in Gestalt brummiger Flurwächter in die Erscheinung tritt und panische Schrecken erzeugt, sowie gewissen Schlangen, welche „unter Blumen lauern“, hat die Pflanzenwelt ihre eigene Polizei in der Brennnessel, jenem heimtückischen Kraut, das sich mit dem harmlosesten Gesicht von der Welt unter dem übrigen Gewächs verliert und an den blumenpflückenden Händen zumeist ganz überraschend „der Blumen Rache“ übt. Man muß eben allerwegen im Leben vorsichtig sein –

     Ei, Junge, paß auf!
Selbst den Blumen der Auen
Ist nicht zu trauen –
Grüne Blätter mit Unschuldsmienen
Bergen das falsche Gift der Bienen.
     Sieh sie dir an!
     Und wirst du ein Mann:
Hüt dich, Junge, und denke dran!