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Autor: Joseph Victor von Scheffel
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Titel: Verzaubert
Untertitel:
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 60–61
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Commons = Google-USA*
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Verzaubert.

Ach, nun sind es schon zwei Tage,
Dass er mich zuerst geküsst,
Und seit jener bösen Stunde
Alles wie verzaubert ist.

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Meine Stube, drin so traulich

Und so nett ich einst gehaust,
Steht im wirren Durcheinander,
Dass mir vor mir selber graust.

Meine Rosen, meine Nelken

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Schauen welk und traurig drein,

Ach, ich glaub, ich goss seit gestern
Statt mit Wasser sie mit Wein.

Meine gute weisse Taube
Hat kein Futter, hat kein Brot,

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Und der brave Distelfinke

Liegt im Käfig schon halb tot.

Und mit blau und roter Wolle
Ist am weissen Netz gestrickt,
Und mit weissem Garn ist in die

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Bunte Stickerei gestickt.


Und wo sind die schönen Bücher
Parcival und Theuerdank?
Glaub’ beinah, ich warf die guten
Sänger in den Küchenschrank.

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Und die Küchenteller stehen

Auf dem schmucken Bücherpult,
Ach, an all dem grossen Unglück
Ist die Lieb’, die Liebe schuld.

Victor v. Scheffel.