Verwertung unreifer Weintrauben

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Titel: Verwertung unreifer Weintrauben
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 20, S. 612 d
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[612 d] Verwertung unreifer Weintrauben. Die Besitzer von Weinstöcken werden noch oft die traurige Erfahrung machen, daß manche Trauben, besonders an Hausspalieren, nicht reifen und zum Genuß unbrauchbar bleiben. In solchen Fällen ist die Verwertung der unreifen Trauben zu einem trefflichen Gelee sehr praktisch. Man wäscht die Beeren ab, entstielt sie und kocht sie mit wenig Wasser weich, worauf man den Saft filtriert und wiegt. Da der Saft sehr säuerlich ist, rechnet man auf jedes Liter Saft 1 kg besten Hutzucker. Hiermit kocht man den Saft unter fleißigem Schäumen auf starkem Feuer so lange ein, bis er, dick und breit, in schweren Tropfen vom Löffel fällt und auf einer Porzellanplatte rasch erstarrt. Man stellt passende Gläser vorher in warmes Wasser an eine heiße Herdstelle, so daß die Gläser leicht erhitzt sind, wenn man das Gelee einfüllt, was in möglichst heißem Zustande geschehen muß. – Da Gelee aus unreifen Trauben meist nicht ganz klar wird, ist es ratsam, es mit etwas Cochenille zu färben. Die Gläser werden mit Pergamentpapier gut verbunden und luftig aufbewahrt. – Einfacher ist die Verwertung unreifer Weintrauben zu einem dem bekannten rheinischen Apfelkraut ähnlichen Erzeugnis. Die abgebeerten Trauben werden mit etwas Wasser ausgekocht, durch ein feines Sieb gegossen und, mit 300 g Zucker auf jedes Liter Saft gerechnet, zu dickem Sirup eingekocht, der sich, in kleine Porzellankruken gefüllt und darin gut verbunden, ausgezeichnet hält. – Endlich kocht man aus den unreifen Weinbeeren eine treffliche Suppe. Ebenso wie zum Gelee und Sirup werden die Beeren erst in Wasser ausgekocht und durchgeseiht. Den erhaltenen Saft würzt man mit Citronensaft und süßt ihn genügend, worauf man in ihm Grieß oder feiner noch Sago weich kocht, so daß man eine sämige Suppe erhält. Man zieht diese mit einem Ei ab und giebt zu ihr kleine, in Butter und Zucker geröstete Brotstückchen oder kleine Biskuits.