Textdaten
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Autor: Michel Buck
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Titel: Verschlofa
Untertitel:
aus: Bagenga’. Gedichte in oberschwäbischer Mundart. S. 155-156
Herausgeber: Friedrich Pressel
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: bis 1888
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Robert Lutz
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Erscheinungsort: Stuttgart
Übersetzer:
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Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[155]

Verschlôfa.

Uffs pünktle Oufstauh’ wett i môl
Drei Batza, ließ me strôfa.
Was gschieht seall Nacht? Beim Hundertstrôhl,
Dô bin i grad verschlôfa.

5
I mach en Satz in d Kamer na’

Und thuar mi seall verschealta:
„Wia ka’ denn so a fouler Ma’,
Wia du, noh eabbas gealta?

„Verschlôfa! und au vol noh heu’t!

10
Des ischt it zum Verzeiha.

Deam d Sonn in blutta Buckel schei’t,
Dearscht frei uff d Mischte keia!

„„Du Fouler,““ hoißt es schau’ im Bschrieb,[1]
„„Lean bei der Au’mois schaffa!““

15
De foule Tagdieb ghairet Hieb,

Der Mensch thuat it wia d Affa.“

[156] So strôf me seall und schlupf ins Häs
Und schlauf mi a’[2] wia bseassa.
Uff oi’môl klocket[3] d Lislabäs[4]

20
Und schreit zum Morgajeassa.


Jetz wia’n i nei’ in d Stuba komm,
Ischt des a Gspött und Glächter!
Se gent mer glei en Pfulba[5] rum:
„Dô! Heiliggrabschutzwächter!“

25
Und wear a rüebigs[6] Aemtle wöll,

(Schreib s Blättle, s Bopfelfinger)
Soll komma, s geab a guata Stell
Aß hintrer Oelbergjünger!

I lang mei’ Kapp vom Nagel ra

30
Und wäu’sch en guata Morga.

Wear d Wett verschlôft, des ka’n i sa,
Dear däarf für Spott it sorga.



  1. Schrift.
  2. Ziehe mich an.
  3. Klopft.
  4. Base Elisabeth.
  5. Kissen.
  6. Ruhiges.