Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Verloren in Alte Zeit
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 45, S. 752
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1878
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[741]

Verloren in alte Zeit. Nach seinem Oelgemälde auf Holz gezeichnet von Friedrich Proelß in Dresden.

[752] Verloren in alte Zeit. (Siehe Abbildung S. 741) Eine der traulich-engen Bürgerstuben aus weit zurückliegender Vergangenheit unseres Volkes ist es, in welche das erste Bild dieser Nummer uns führt. Wer hätte je eine wohlconservirte Burg oder eine jener Städte besucht, die durch reiche Ueberreste mittelalterlicher Bauten das Entzücken des Malers bilden und hätte nicht ähnliche Räume kennen gelernt! In dem behaglichen Raum aber sitzt hier die ehrwürdige Großmutter vor den beiden blühenden Enkelinnen, und ihr Mund belebt die Heldengestalten und Heldensagen, welche in der unförmlichen alten Chronik auf ihrem Schooße eingesargt sind, daß die jungen Herzen höher schlagen und die frischen Mädchenaugen noch einmal so hell aufleuchten. Und dazu scheint die Nachmittagssonne so warm und golden durch die runden Butzenscheiben des einzigen Fensters, daß der schläfrige schwarze Kater blinzelnd die Augen schließt und der ganze farbenschöne, eng zusammengerückte Hausrath, wie ihn das wohlhabende Bürgertum aufzusammeln pflegte, in prächtiger Wirkung die Umgebung belebt. Viel von dem Zauber, den dies Erstlingswerk eines vielversprechenden jugendlichen Talentes im Ausstellungsraume der Brühl’schen Terrasse zu Dresden auf die Besucher übte, ist freilich für unsere Leser durch das Mangeln der Farbe verloren; aber auch mit der xylographischen Wiedergabe meinen wir unserer Nummer einen Schmuck beigefügt zu haben, der manches Auge erfreuen wird.