Vergißmeinnicht I
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Vergißmeinnicht
Ich ging einmal auf jener grünen Flur
Da fand ich eines schönen Mädchens Spur.
Sie saß am Bach und pflückte Blumen sich
Und fand zum Schluß noch ein Vergißmeinnicht.
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Ich sprach zu ihr: O du mein holdes Kind;So schön wie diese Blumen alle sind,
Sie gleichen doch an Schönheit lange nicht
Deinem verborgenen Vergißmeinnicht.
Sie sprach: O Herr, ich kann dich nicht versteh’n;
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Solch schöne Blumen habe ich noch nie geseh’n,Drum glaub’ ich auch, was meine Mutter spricht:
Kind hüte dein Vergißmeinnicht.
Kind, deine Mutter ist ein altes Weib,
Sie gönnt uns nicht den kleinen Zeitvertreib,
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Drum horche nicht, was deine Mutter spricht,Denn sonst verwelket dein Vergißmeinnicht.
Er legte sie wohl in den grünen Klee,
Und hob ihr sanft die Röcke in die Höh’,
Auf ihren Busen legt er sein Gesicht –
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Und unten pflückt er ihr Vergißmeinnicht.
Halle u. a.