Textdaten
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Titel: Unbelehrbare Leute!
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aus: Die Gartenlaube, Heft 31, S. 514
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1872
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[514] Unbelehrbare Leute! Vor einigen Monaten erschien zu Paris im Verlag von Hachette und Comp. ein Petit dictionnaire géographique administratif, postal, télégraphique, statistique, industriel de la France etc. von Adolph Joanne. Das Erste, was ich bei Empfang desselben that, war, daß ich nachsah, ob sich Straßburg und Metz darin befanden. Ach ja! Sie waren darin verzeichnet als Hauptorte der Departements Bas-Rhin und Moselle, ersteres noch mit der alten Akademie. Von den neuen Zuständen kein Wort! Ich staunte und schlug die Vorrede auf. Da lag die Erklärung des Räthsels. In derselben steht (wörtlich) folgende unschädliche Herzensergießung: „Es wurde in diesem Buche der Verstümmelung nicht Rechnung getragen, welche das französische Gebiet erlitten hat. Zwei Hauptgründe haben uns bestimmt, in unserem Werke Frankreich so zu lassen, wie es vor dem Kriege war. Der erste ist das historische Interesse. Es ist wichtig, der gegenwärtigen und den künftigen Generationen unaufhörlich in’s Gedächtniß zu rufen, was das Vaterland vor dem Vertrag vom 10. Mai 1871 war. Der zweite ist die Hoffnung, daß einen Tag oder den andern Frankreich, wiedergeboren und frei, aber belehrt durch die Erfahrung, seine alten Grenzen, natürliche (!) oder conventionelle (?), wieder nehmen wird (am liebsten wohl jene von 1808!). Provisorisch, damit es die Leser nicht vergessen, sind die Departements (folgt die Angabe der abgetretenen Gebiete). … von den Preußen besetzt, welche sich vergeblich anstrengen werden, daraus deutsche Provinzen zu machen, außer auf dem Papier ihrer Diplomaten und unter den Bajonneten ihrer Soldaten!“ – – Dieser Erguß ist rührend, aber – so lange Frankreich sich die Liebe der Elsässer und Lothringer nur dadurch zu erhalten sucht, daß es sie in Afrika verhungern, verschmachten und fuchteln läßt, – gewiß sehr ungefährlich.