Ueber die Humanität des Künstlers

Textdaten
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Autor: Georg Forster
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Titel: Ueber die Humanität des Künstlers
Untertitel:
aus: Thalia - Dritter Band, Heft 11 (1790), S. 83–94
Herausgeber: Friedrich Schiller
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1790
Verlag: Georg Joachim Göschen
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: UB Bielefeld bzw. Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[83]

III.

Ueber die Humanität des Künstlers.



Kölln.

Wir giengen in den Dom, und blieben drinn, bis wir im tiefen Dunkel nichts mehr unterscheiden konnten. Immer wieder, so oft ich diesen Ort besuche, gehe ich in diesen herrlichen Tempel, damit die Schauer des Erhabenen mich anwehen mögen. Vor der Kühnheit menschlicher Meisterwerke stürzt der Geist zur Erde nieder voll Erstaunen und Bewunderung, dann hebt er sich wieder mit stolzem Fluge über das Vollbringen weg, das nur eine Idee eines verwandten Geistes war. Je riesenmäßiger die Wirkungen menschlicher Kräfte uns erscheinen, desto höher noch schwingt sich das Bewußtseyn des wirkenden Wesens in uns über sie hinaus. Wer ist der hohe Fremdling in dieser Hülle, daß er so in mannichfaltigen Formen sich offenbaren, diese redenden Denkmale von seiner Art, die äussern Gegenstände zu ergreifen, und sich anzueignen, hinterlassen kann? Wir fühlen, Jahrhunderte später, dem Künstler nach, und ahnden die Bilder seiner Phantasie, indem wir diesen Bau durchwandern.

[84] Die Pracht des himmelan sich wölbenden Chors hat eine majestätische Einfalt, die alle Vorstellung übertrifft. In ungeheurer Länge stehen die Gruppen schlanker Säulen da, wie die Bäume eines uralten Forsts, am höchsten Gipfel nur in eine Krone von Aesten gespaltet, die sich mit ihren Nachbaren in spitzen Bogen wölbt, dem Auge, das ihnen folgen will, fast unerreichbar. Läßt sich schon nicht das Unermeßliche des Weltalls im beschränkten Raume versinnlichen, so liegt gleichwohl in diesem kühnen Emporstreben der Pfeiler und Mauern das Unaufhaltsame, welches die Einbildungskraft so leicht ins Gränzenlose verlängert. Die griechische Baukunst ist unstreitig der Inbegriff des Vollendeten, Edeln, Uebereinstimmenden, Beziehungsvollen, mit einem Worte: des Schönen. Hier indessen, an den gothischen Säulen, die, einzeln genommen, wie Rohrhalme schwanken würden, und nur in großer Anzahl zu einem Schaft vereinigt, Masse machen und ihren geraden Wuchs behalten können, unter ihren Bogen, die gleichsam auf nichts ruhen, lustig schweben wie die schattenreichen Wipfelgewölbe des Waldes, hier schwelgt der Sinn im Uebermuthe des künstlerischen Beginnens. Jene griechischen Gestalten scheinen sich an alles anzuschließen, was da ist, an alles, was menschlich ist; diese stehen wie Erscheinungen aus einer andern Welt, wie Feenpaläste da, um Zeugniß zu geben von der schöpferischen Kraft im Menschen die einen isolirten Gedanken bis aufs äußerste zu verfolgen, und das Erhabene, selbst auf einem excentrischen Wege, zu erreichen weiß. Es ist sehr zu bedauern, [85] daß ein so prächtiges Gebäude unvollendet bleiben muß. Wenn schon der Entwurf, in Gedanken ergänzt, so mächtig erschüttern kann, wie hatte nicht die Wirklichkeit uns hingerissen.

Ich erzähle dir nichts von den berüchtigten heiligen drei Königen und dem so genannten Schatz in ihrer Kapelle, nichts von den Hautelissetapeten und der Glasmalerei auf den Fenstern im Chor, nichts von der unsäglichreichen Kiste von Gold und Silber, worinn die Gebeine des heiligen Engelberts ruhen, und ihrer wunderschönen ciselirten Arbeit, die man heutiges Tages schwerlich nachzuahmen im Stande wäre. Meine Aufmerksamkeit hatte einen wichtigern Gegenstand, einen Mann von der beweglichsten Phantasie und vom zartesten Sinne, der zum erstenmal in diesen Kreuzgängen den Eindruck des Großen in der gothischen Bauart empfand, und beym Anblick des mehr als hundert Fuß hohen Chors wie versteinert vor Entzücken war. O! es war köstlich, in diesem klaren Anschauen die Größe des Tempels noch einmal, gleichsam im Wiederschein, zu erblicken! Gegen das Ende unsers Aufenthalts weckte die Dunkelheit in den leeren, einsamen, von unsern Tritten wiederhallenden Gewölben, zwischen den Gräbern der Kurfürsten, Bischöffe und Ritter, die da in Stein gehauen lagen, manches schauerliche Bild der Vorzeit in seiner Seele. In allem Ernste, mit seiner Reizbarkeit und dem in neuen Bilderschöpfungen rastlosthätigen Geiste möchte ich die Nacht dort nicht einsam durchwachen. Gewiß entsetzest [86] du dich schon vor dem bloßen Gedanken, wie ihm selbst dafür graute.

Ich eilte mit ihm hinaus ins freye, und sobald wir unsern Gasthof erreicht hatten, erwachte die beneidenswerthe Laune, womit er durchdrungen vom Genuße der lieblichen Natur, schon auf der ganzen Fahrt von Koblenz her, die einförmigen Stunden uns gekürzt hatte. Noch kann ich mir den großen Zweifel nicht lösen, ob es befriedigender sei, Bilder des Wirklichen unmittelbar aus der umgebenden Weite zu schöpfen, oder sie von zahllosen Anschauungen bereits überallher gesammelt, erlesen, geordnet, zusammengesetzt, zu schönen Ganzen vereinigt, aus einer reichen Menschenseele unserm Wesen schon mehr angeeignet, in uns übergehen zu lassen? Beides hat seinen eigenthümlichen Werth, und beides haben wir seit unsrer Abreise schon reichlich gekostet. Lebendiger wirkt die unmittelbare Gegenwart der beseelten Natur; tief und scharfbestimmt und alle Verhältnisse erschöpfend graben sich die Bilder des Daseyns, das unabhängig vom Menschen, ohne sein Zuthun ist, und war, und sein wird, ins Gedächtniß ein. Dagegen gesellen sich, von einer menschlichen Organisation aufgefaßt, die mannichfaltigen Formen aus allen Welttheilen zugleich, aus der Vergangenheit, und, darf ichs sagen, aus der Zukunft zum Gegenwärtigen, und verweben sich mit ihm zu einem die Wirklichkeit nachahmenden Drama. Wir selbst, ich fühle es wenigstens, können nicht immer so richtig, so ins Wesentliche eingreifend empfangen, so die unterscheidenden [87] Merkmale der Dinge uns selbst bewußt werden lassen, als sie uns auffallen, wenn ein Anderer sie vom Ausserwesentlichen abgeschieden und in einen Brennpunkt vereinigt hat. Zum Beweise brauchte ich nur an das schwere Studium des so vielfältig und so zart nüancirten Menschencharakters zu erinnern. Je feiner die Schattirungen sind, desto seltner ist sowohl die Gabe der bestimmten Erkenntniß, als die Kunst der treuen Ueberlieferung ihres Unterschieds.

Der Genuß eines jeden durch die Empfindung eines andern gegangnen und von ihm wieder mitgetheilten Eindrucks setzt aber eine frühere, wenn gleich unvollkommene Bekanntschaft mit dem bezeichneten Gegenstande in uns voraus. Ein Bild, wäre es auch nur Umriß, müssen wir haben, worinn unsre Einbildungskraft die besonderen Züge aus der neuen Darstellung übertragen und ausmalen könne. Die bestimmte Empfänglichkeit des Künstlers für das Individuelle erheischt daher, wenn sie recht geschätzt werden soll, einen kaum geringern Grad der allgemeinen Empfänglichkeit des Kunstrichters; und die Seltenheit dieses Grades ist ohne Zweifel der Grund, weshalb die höchste Stufe der Kunst in allen ihren Zweigen, so leicht verkannt werden, oder auch beynahe gänzlich unerkannt bleiben kann. Was der große Haufe an einem Gemälde, an einem Gedichte, oder an dem Spiel auf der Bühne bewundert, das ist es wahrlich nicht, worauf die Künstler stolz seyn dürfen; denn diesem Haufen genügt die Täuschung, die ihm Erdichtetes für Wahres [88] unterschiebt; und wer weiß nicht, wieviel leichter sich Kinder als Erwachsene, gewöhnliche Menschen als gebildete täuschen lassen? darum kann auch nicht die Illusion, als solche, sondern es muß die ganze Vollkommenheit der Kunst der letzte Endzweck des Künstlers seyn, wie sie allein der Gegenstand der höchsten Bewunderung des Kenners ist, der sich nicht mehr täuschen läßt, es sey denn, daß er mit dem feinen Epikurismus der ästhetischen Kultur eben gestimmt wäre, im Beschauen eines Kunstwerks nur den Sinn des Schönen zu befriedigen, und mit Willen Verzicht thäte auf das erhöhte, reflectirte Selbstgefühl, welches aus der Erwägung der im Menschen wohnenden Schöpferkraft entspringt.

Was wäre aber die Kunst, was hätte sie, hinweggesehn vom Sinnlichen, erweckendes und ausziehendes für unsern denkenden Geist, wenn es nicht diese dem Naturstoff, den sie bearbeitet, eingeprägte Spur der lebendigwirkenden, umformenden Menschheit ist? Das Siegel des Herrschers in der Natur ist es eben, was wir an jedem Kunstwerke, wie das Brustbild eines Fürsten auf seiner Münze, erblicken wollen, und wo wir es vermissen, dort ekelt die allzu sklavisch nachgeahmte Natur uns an. Daher hat jede Kunst ihre Regeln, ihre Methodik; eine wahrhafte Geistesschöpfung von abgezognen Begriffen liegt ihr zum Grunde, nach welcher der Künstler im Materiellen wirken, der Richter ihn beurtheilen muß. Der metaphysische Reichthum, den sich der Künstler aus unbefangenen Anschauungen [89] der Natur erwarb, den er in das System seiner Empfindungen und Gedanken verwebte, den strömt er wieder über alle seine Werke aus. So entstanden der Apoll von Belvedere, die mediceische Venus, die Schule von Athen, die Aeneide, der Mahomet; so bildeten sich Demosthenes und Cicero, und Mole und Garrick. Die Ideale des Meisels und der Malerei, der Dichtkunst und der Schauspielkunst finden wir sämmtlich auf dem Punkte, wo das einzeln zerstreute Vortreffliche der Natur, zu einem Ganzen vereinigt, eine nach den Denkformen unsrer Vernunft mögliche, auch von unserm Sinne zu fassende, und sogar noch sinnlich mittheilbare, aber in der lebendigen Natur nirgends vorhandne Vollkommenheit darstellt. Göttlich groß ist das Künstlergenie, das den Eindrücken der Natur stets offen, tief und innig unterscheidend empfindet, und nach seiner innern Harmonie das Treffendste vom Bezeichnenden, das Edelste vom Edeln vom Schönen das Schönste wählt, um die Kinder seiner Phantasie aus diesen erlesenen Bestandtheilen in Zauberformen zu gießen, welche wahr in jedem einzelnen Punkte ihres Wesens, und nur in so fern der Mensch sie einigte, liebliche Träume sind.

Nur das Gleichartige kann sich fassen. Diesen Geist zu erkennen, der über die Materie hinwegschwebt, ihr gebietet, sie zusammensetzt und schöner formt, bedarf es eines ähnlichen prometheischen Funkens. Allein wie viele Stufen giebt es nicht zwischen der Unwissenheit, die an einer Bildsäule nur die Glätte des Marmors [90] begafft, und dem Genie, das mit unnennbaren Entzücken die Phantasie Polyklets darin ahndet? Zwischen jenem Landmanne, der sich scheut, die Herren auf der Bühne zu behorchen, und dem Hochbegabten, der in der Seele des Schauspielers von einem Augenblicke zum andern den Ausdruck des Empfundenen von der Urtheilskraft regieren sieht? Wenn auch die allgemeine Bewunderung einem ächten Meisterwerk huldigt, so ist es darum noch nicht ausgemacht, daß gerade das Eigenthümliche, was nur des Künstlers Geistesgröße ihm geben konnte, den Sinn der Menge hinreißt. Wir ehren im unerreichbaren Shakespear den kühnsten Dichterflug und den treffendsten Wahrheitssinn; was dem Parterre und den Gallerien in London an seinen Schauspielen die höchste Befriedigung gewährt, dürfte leicht etwas anders seyn. Doch ich habe ja wohl eher so gar den Kenner gesehen, der über Minervens Heim Minerven selbst vergaß! An einem Gemälde Raphaels, wo seine hohe Ahndung des Göttlichen aus den Gesichtszügen strahlte, sah ich einen großen Kunstlehrer Proportionen bewundern! Befrage nur die wortgelehrten Commentatoren um die Schönheit römischer und griechischer Dichter, wenn du erstaunen willst, daß sie in der Wahl kurz- und langsilbiger Wörter, in der Mischung der Dialekte, in hundert Artigkeiten, wo du sie nie gesucht hättest, besteht! Laß doch Leute von Geschmack dirs erklären, daß Göthens Iphigenia dich entzückt, weil Sophokles zuerst eine schrieb. Und wenn ein Hamlet, oder ein Lear, oder ein Makbeth vor dir auftritt, wie der Dichter [91] selbst sich nie träumen ließ, daß man sie darstellen könnte, so vernimm von einem Kunstverständigen des Theaters den belohnenden Ausruf seiner höchsten Zufriedenheit: „Er hat sich trefflich einstudirt!“

Wahrlich! wäre fremde Anerkennung des eigenthümlichen Verdienstes der einzige Lohn, um welchen der große Künstler arbeiten möchte, ich zweifle, ob wir dann je ein Meisterwerk gesehen hätten. Ihn muß vielmehr, nach dem Beyspiel der Gottheit, der Selbstgenuß ermuntern und befriedigen, den er sich in seinen eignen Werken bereitet. Es muß ihm gnügen, daß im Erz, im Marmor, auf der Leinwand, oder im Buchstaben seine große Seele zur Schau liegt. Hier fasse, wer sie fassen kann! Ist das Jahrhundert ihm zu klein, giebt es keinen unter den Zeitgenossen, der im Kunstwerke den Künstler, im Künstler den Menschen, im Menschen den schöpferischen Demiurg erblickte; der eins im andern bewunderte und liebte, und alles, den Gott und den Menschen, den Künstler und sein Bild in den Tiefen seines eignen verwandten Wesens hochahndend wiederfände: – so führt doch der Strom der Zeiten endlich das überbleibende Werk und die gleichgestimmte Seele zusammen, die dieser große Einklang füllt, und in die lichte Sphäre der Vollkommenheit entzückt!

Auf diesen Vortheil, möge er viel oder wenig gelten, muß derjenige Künstler Verzicht thun, der weder [92] im Materiellen arbeitet, noch durch konventionelle Zeichen sein Geisteswerk der Nachwelt überliefern kann, weil er selbst sein eignes Kunstwerk ist, weil in seiner persönlichen Gegenwart die Aeusserung alles dessen beschlossen liegt, was er mit eigenthümlicher Sinneskraft Individuelles aus der Natur um ihn her auffassen, und mit dem lebendigmachenden Siegel seines Geistes stempeln konnte, weil endlich mit ihm selbst seine Kunst und jede bestimmte Bezeichnung ihres Werthes stirbt.

Der Natur den Menschen nachzubilden, nicht bloß seine körperlichen Verhältnisse, sondern auch die zarteren Spuren des in seiner Organisation herrschenden Geistes so hinzustellen, daß sie Eingang finden in unsrer Phantasie; dieses schöne Ziel der Kunst erreicht so wohl der Dichter als der Bildner, ein jeder auf seinem besonderen Wege. Doch den Bildern eignes Leben einzuhauchen, ihnen eine Seele gleichsam zu leihen, die mit der ganzen Kraft ihrer Verwandtschaft in uns wirkt, dieß vermag nur der Schauspieler, indem er seine eignen Züge, seinen Gang und seine Stimme, seinen ganzen Körper mit seiner Lebenskraft in das Wesen, das er uns mittheilen will, hineinträgt, indem er sich identificirt mit diesem Ideale, das er zuvor sich aus der Natur abzog, und vor unseren Augen mit dem Charakter auch die Handlungsweise, die ganze Aeusserungsart, ja sogar die Gestalt eines Andern annimmt. Wenn nun die Schöpfungen anderer Künstler nach [93] Jahrtausenden noch bestehen, und eben das wirken, was sie neu aus der Hand des Meisters wirkten; so ist hingegen die Empfänglichkeit, die Sonderungsgabe, die bildende Energie des Schauspielers, die nicht langsam und allmählig an ihrem Werke fortarbeitet, bessert, ändert, vervollkommnet, sondern im Augenblicke des Empfangens schon vollendete Geburten in ihm selbst offenbart, auf die bestimmteste Weise nur für das Gegenwärtige berechnet. So glänzend ist der Anblick dieses Reichthums in eines Menschen Seele, so hinreissend das Talent, ihn auszuspenden, daß seine Vergänglichkeit kaum befremdet. Man erinnert sich an jene prachtvollen Blumen, deren Fülle und Zärtlichkeit alles übertrifft, die in einer Stunde der Nacht am Stengel der Fackeldistel prangen, und noch vor Sonnenaufgang verwelken. Dem so zart hingehauchten Leben konnte die Natur keine Dauer geben – und als ob mirs heute in Gleichnissen glücken sollte – in unfruchtbare Wildnisse warf sie es hin, sich selbst genügend, unbemerkt zu verblühen, bis etwa ein Mensch, wie ich das Wort verstehe, das seltenste Wesen in der Schöpfung, es findet und der flüchtigen Erscheinung genießt.

Vergebens strebt die Freundschaft, der Humanität des Künstlers ein Denkmal zu errichten, wenn diese Begeisterung, wozu sein Anblick erwecken konnte, nicht etwa die Stelle vertritt. Du wirst ihn sehen, denn er bringt dir diesen Brief; du kennst ihn schon, es ist [94] unser J – ; und du wirst ihm danken; das ist des Kommens werth! Lebe wohl. [1]

Georg Forster.


Anmerkungen:
  1. Meine während einer dreimonatlichen Reise geschriebenen Briefe über allerlei Gegenstände der Natur und Kunst, welche unter dem Titel: Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich, im April, Mai und Junius 1790, – herauskommen werden, lassen sich zwar durch eine Probe, wie diese, nicht charakterisiren; doch kann sie dazu dienen, den Ton im allgemeinen bekannt zu machen, der ihnen zum Grunde liegt.
    G. Forster.