Ueber den Gebrauch des englischen Wortes Sir

Textdaten
Autor: Anonym
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Titel: Ueber den Gebrauch des englischen Wortes Sir
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aus: Deutsches Magazin, Band 2. S. 599-600
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Erscheinungsdatum: 1791
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Erscheinungsort: Hamburg
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Quelle: UB Bielefeld
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[599]

V.


Ueber den Gebrauch des englischen Wortes Sir.


Sir, wird im Englischen, als Vokativ in der Anrede, aber ohne einen Namen beyzufügen, bekannttermassen gegen jedermann gebraucht; nur Leute vom niedrigsten Pöbel nennt man allenfalls Master. Als Nominativ aber ist es Titel, der nur, wenn ich nicht irre, den Baronen und Baronets zukommt. Alle andre Gentlemen müssen sich dagegen mit Master begnügen, wären sie auch sonst angesehene Leute und selbst Staatsminister. So haben wir Master Pitt, Master Fox, u. a. m. – Sir, als Titel wird nie vor dem blossen Zunamen gesezt, sondern der Taufname mus dabey seyn. Lezterer kann auch allein gebraucht werden, wenn man von Bekannten spricht. Man kann nicht Sir Jervis sagen, sondern Sir John Jervis, oder Sir John.

[600] Diese Anmerkung gilt unsern Schriftstellern, die ihre Romane oder Schauspiele in England spielen lassen und häufig in diesem Punkte fehlen; selbst einige unsrer meist gelesenen, als Friedrich Schulz[1], Meißner[2], Kotzebue[3]. Mehr oder weniger stört das immer die Illusion.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Friedrich Schulz (1762–1798), Romanschriftsteller, vgl. ADB 32, 742–744
  2. August Gottlieb Meißner (1753–1807), Schriftsteller
  3. August von Kotzebue (1761–1813), Dramatiker