Topographia Saxoniae Inferioris:Wilster

Topographia Germaniae
Wilster
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1653, S. 236.
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Wilster.

Andreas Angelus schreibet / im 16. Capitel seiner Holsteinischen Stätt-Chronick / daß von diesem / im Lande Stormarn gelegnem / Stättlein / das gantze Refier vmbher die Wilster-Marsch genennt werde; selbiges aber vom Wasser Wilstria, oder Wilster / daran es ligt / den Nahmen habe; so auß dem Cudensee entspringet / vnd erstlich in die Störe / vnd folgends / mit derselbigen / in die Elbe streichet. Jonas von Elverfeld schreibet also:

Ante alias culto quoque Wilstria floret agello,
Cui fluvius nomen nobile Wilstra dedit.

Er Angelus meldet ferner / daß Graff Gerhard zu Holstein / vnd Stormarn / diß Nahmens der Erste / (Etliche schreibens seinem Vatter zu) dieses Stättlein mit Stattrecht bewidmet habe / wie auß folgenden Versen zu sehen:

Oppida Cimbrorum qua libertate fruuntur,
Quicquid habent juris, commoda quaeque tenent:
Haec quoque concessit tibi Wilstria blanda Gerhardus,
Optimus Holsatiae Stormaria que Comes.

Dieweil dieses Wilster am sümpfigen Ort liget / so hats / zum Wappen / bekommen einen Karpfen / im Wasser stehend / vnd darüber das Nesselblat / welches sonst deß Hertzogthumbs Holstein Wappen ist. Es gehört aber solches Stättlein / mit dem gantzen vmbligenden Marschlande / dem König in Dennemarck / so die Keyserischen Anno 1627. einbekommen. Anno 1645. hat sich der Schwedisch Obrist Helm Wrangel / nach Eroberung deß Landes Ditmarsen / Heyde / Meldorff / vnd Brunßbüttel / sampt derselben Schantzen / sich auch dieses Wilster bemächtigt; worüber Er ferners auff die starcke Schantze zu S. Margarethen geruckt / vmb Glückstatt zu blocquiren; wie in Tomo 5. Theatri Europaei, fol. 724. stehet.