Topographia Palatinatus Rheni: Remiremont

Topographia Germaniae
Remiremont
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1645, S. 29–30.
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Remiremont, Romericus mons, Reymersberg.

Ist ein kleines und schlechtes Lothringisches Städtlein / an der Mosel / zwischen Espinal, und Lestraye, gegen der Grafschafft Pfirt / und auff Thann zu / gelegen; davon theils das Thal / sonsten Le val de Lestraye genant / das Reymersperger Thal heissen / dardurch die Mosel / von ihrem Ursprung her / rinnet / und in welchem / vor dem Krieg / viel Papiermühlen gewest seyn. Es hat zu Remiremont, oder Reymersperg / ein Adeliches Frauen Closter / so sich verheuraten mögen / grosses Einkommen haben / und deren Aebbtissin / wie in Pfaltzgrafen Alexandri von Zweybrücken Reyßbeschreibung stehet / gefürstet ist. Anno 1648. den 7. Martij / starb / zu Paris / Frau Catharina / Hertzog Carls von Lothringen Tochter / im 75. Jahr ihres Alters / so 33. Jahr allhie / zu Remiremont, Aebbtissin gewesen ist; wie die Franckfurtische Herbst Relation dieses Jahrs berichtet. In dem neuen Meterano, stehet / libro 53. es hätten im Jahr 1635. die Käyserischen Rimlisburg / nahend Spinal / und die Lothringer die Städte Espinal / Remiremont, Boula, Charme / und mehr andere / eingenommen / und / neben den Käyserischen / wol 400. Dörffer in die Asche gelegt / und seyen Sie meisten theils zu Remberville [30] gelegen. So seye Sanct Miel in Lothringen / von den Frantzosen belagert / und eingenommen worden. Und / im 54. Buch / wird gesagt / daß der Graf von Embden / in Lothringen / die Stadt / und das Castell Longuy (welches Orts oben bey la Motte gedacht worden.) Anno 1636. mit Accord einbekommen / und die Frantzosen / mit ihren Seitenwehren / abziehen lassen; die Käyserischen aber hätten Verdun vergebens belagert / und dann meldet dieser Autor, im 75. Buch / es hätten Anno 1637. die Frantzosen / so zu Merchingen in Lothringen gelegen / das Schloß Chamble, nicht weit von Metz / erobert; die Lothringer aber das Castell Tonnoy oder Tonay, 3. Meilen von Nancy, bekommen; welches gleichwol den Frantzosen bald wieder worden sey. So hätten die Lothringer den Frantzosen Fontaine Françoise, und das Castell / la Romaigne abgenommen; aber den letzten Ort Hertzog Bernhard von Sachsen wieder bekommen / und darauff den Hertzog von Lothringen / in der Grafschafft Burgund / geschlagen. Ob nun die Nahmen alle recht gesetzt seyn; davon werden deß Lands Erfahrne urtheilen können.

Nur etwas zu melden / so macht dieser Autor, auß Spinal, und Espinal, zween Ort / da es doch nur einer ist; und möchte vielleicht auch sein Rimlisburg / und Remiremont, dem Lager nach / nur eines seyn. Zwar / daß die Lothringer besagtes Remiremont Anno 35. und dasselbe / noch in diesem Jahr / auch die Frantzosen wieder erobert / und die Lothringer darinn nider gehauet haben; das bezeuget Kemnitz / im 2. Th. vom Schwed. Krieg / daselbst er auch sagt / daß damalen die Frantzosen / nach Abzug deß General Gallas / Vaudemont, und andere Ort in Lothringen / einbekommen / und die Lothringische Besatzung zu Charmes nidergehaut hätten; welchen letzten Ort / der Italiänische Graf Gualdus, in seinen Historien / Charmes nennet / und daß Er auff der Mosel gelegen sey / schreibet.