Topographia Palatinatus Rheni: Pont à Moson

Topographia Germaniae
Pont à Moson (heute: Pont-à-Mousson)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1645, S. 28–29.
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Pont à Moson.

Oder Pont de Mousson, oder Mousson, 4. oder 5. Meilen von Nancy, und so viel auch von Metz / wiewol ein wenig weiter von Metz / und auff selbiger Landstrassen. Es ligt diese Stadt zu beyden Seiten der Mosel / die durch ein steinerne [29] Brück zusammen / geführet wird / von welcher Brück dann / und dem Schloß / so gegen über auff einem hohen Berg ligt / ihr auch der Nahm Musipontum kommen ist. Dann gemeltes Schloß Mouson, Moson, und Mousson genennet wird. In dieser Stadt ist die Fürstliche Lothringische Hohe Schul / oder Universität / welche viel Freyheiten hat. Und weilen allhie ziemlich wolfeil zu zehren / auch der Ort lustig ist / so haben sich / vor dem jetzigen Krieg / viel Studenten / und darunter viel Teutsche / da auffgehalten; ist auch solche mit gelehrten Lehrern / (darunter vor Jahren Petrus Gregorius Tholosanus, und Barclaius,) wol versehen gewesen. In der grössern Stadt sind die Collegia, und das Fürstliche Schloß / oder Pallast / und ist allda ein sehr grosser Marckt / oder Platz: In der kleinern Stadt haben die Jesuiter ihr Collegium, so Hertzog Carl von Lothringen / der Anno 1608. gestorben / zu erbauen angefangen / und sein Sohn / Heinrich / vollendet hat. Uber einer Thür daselbst stehet:

Haec pueros humiles, et castae mentis alumnos
Porta capit, tumidi fastu impurique recedant.

In S. Clarä Closter ruhet Frau Philippa, Hertzogs Adolphi zu Geldern Tochter / und Hertzogs Renati in Lothringen Gemahlin / eine Mutter Hertzogs Antonii, davon Ortelius in Itinerario Gallo-Brabantino pag. 299. zu lesen. Und ihrentwegen führen noch die Hertzogen von Lothringen das Geldrische Wappen / sampt dem Titul; wie sie sich dann auch / wegen deß besagten Hertzogen Renati Fr. Mutter / Hertzog in Calabrien schreiben.