Topographia Palatinatus Rheni: Kirchberg

Topographia Germaniae
Kirchberg
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1645, S. 52.
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Kirchberg.

Diese Unter-Pfältzische Stadt ligt umb die Gegend Oelweiler / und Simmeren / auff dem Hundesruck / und ist eine Grafschafft / aber unter Simmern gehörig. Ist nicht groß / aber vor diesem Krieg fein erbaut gewesen. Hat ein Schloß / so die Kastenvogtey / aber das Kloster Ravegirspurg / oder Ravengeresburg hat. Dieselben Grafen sind Anno 1408. mit Gerhardo außgestorben / und weil sie der Chur-Pfaltz Lehenleuthe waren / so ist solch Lehen / an Käyser Ruprechten / Churfürsten / und Pfaltzgrafen / gefallen; wie Freherus part. 2. Origin. cap. 11. schreibet. Allhie solle Dumnissum gewest seyn / dessen Ausonius in Mosella gedenckt / und welches Käyser Otto III. als sein eigen Gut / in Graf Emichonis Land gelegen / auß Vorbitt seiner Schwester Sophiae / so ein Geistliche gewesen / einem / so in dem Diplomate Becilinus genant wird / Anno 995. mit aller Zugehörung / geschenckt; und ist sehr vermuthlich / daß hierauß nachmals das besagte Kloster Ravegirspurg / in der Nähe / entstanden / so ein Graf / Nahmens Bertholdus, zu Ehren deß Heiligen Christophori, gestifftet / und etlichen Mönchen eingegeben hat. Zu Anfang deß ein tausend sechs hundert zwey und dreyssigsten Jahrs / hat der Schwedische General / Rheingraf Otth Ludwig / dieses Städtlein Kirchberg / mit Gewalt erobert / und in demselben hundert und vierzig Italiäner / und Burgunder / nider gehauen / den Teutschen aber Quartier geben. Folgends im Sommer haben es die Schwedischen der Mauren und Bevestungen beraubt / und solche / sampt den Wällen / wegen stätiger Einnehmung der Spanischen / nidergerissen. Gehört sonsten Pfaltzgraf Ludwig Philipsen / so der Heydelbergischen Lini / zu.