Topographia Palatinatus Rheni: Boxberg

Topographia Germaniae
Boxberg (heute: Boxberg (Baden))
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1645, S. 18–19.
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Boxberg / Boxsperg.

Ligt zwar in Francken allbreit / nahend Lauden / Mergentheim / und Königshofen / und nicht sonders weit von der Tauber; wird aber zum Rheinischen Craiß gezogen. Es ist diese Stadt / und was darzu gehört / vor viel hundert Jahren Rosenbergisch gewesen / und einer Tonnen Goldes wehrt geachtet [19] worden; wie in dem Leben deß Herrn von Seinßheim / von Thras. Lepta beschrieben / am 261. Blat / gesagt wird Crusius in seiner Schwäbischen Chronick / schreibet part. 3. lib. 9. cap. 12. es habe dieses Bocksberg insonderheit Herrn Hanns Thomas von Rosenberg gehört / als solcher Orth / wiewol das Schloß außgebrant war / dem Pfaltzgrafen / vom Schwäbischen Bund / gegeben worden ist. Es habe aber denselben mit der Zeit / Herr Albrecht von Rosenberg wieder bekommen / und gebauet. Nunmehr ist dieses uhralte Rosenbergische Geschlecht gantz außgestorben. In einer geschriebenen Verzeichnus stehet / daß die von Rosenberg / Geörg / Arnold / und Michael / die Strassen nicht rein gehalten / und die Botten Brieff zu essen getrungen hätten; darüber dann Mäyntz / Pfaltz / und Würtzburg / Anno 1468. Boxberg / Stadt und Schloß / belagert / und jedem Herrn zum dritten Theil erobert; das Rosenbergisch Schloß Schupf aber seye außgebrant / zerbrochen / und geschleifft worden. Trithemius in Chron. Sponheim. fol. 381. ad. ann. 1469. wie auch de gestis Friderici Palatini, pag. 42. referirt solches ins 1470. Jahr / und sagt auch Caspar Lerch de Origine Equestri German. fundam. 2. Summar. 95. daß gedachter Pfaltzgraf Friederich der Sieghaffte / diesen Orth umbs Jahr Christi ein tausend vier hundert und siebenzig erobert / aber mit gewissen Conditionen, denen von Rosenberg wieder zugestellt habe. Welches letztere auch gedachter Trithemius schreibet; aber die obgemelte beyde Bischöffe hinzu setzet. Als hernach im Sickingischem Krieg Johann Melchior von Rosenberg ihme dem von Sickingen beygestanden / hat Er das Schloß allhie / auff der Höhe gelegen / mit Listen eingenommen; ist aber hernach an Chur-Pfaltz kommen; dabey Schloß und Städtlein / so viel wir finden können / folgends blieben ist: Wie es dann noch der Zeit ein Pfältzisch Ampt / darein etliche wenig Flecken gehören; nach dem solche kleine Landsgelegenheit / als einer schreibet / theils durch Krieg / theils durch Vertrag / Kauff- und Lehenweiß / an Chur-Pfaltz gerathen ist. Anno ein tausend sechs hundert viertzig und acht / ergab sich Boxberg / (so damals Chur-Bäyerisch war /) den Frantzosen; wird auch sonsten / im nächsten Teutschen Krieg / ohne Zweiffel / wegen ihres Lagers / viel außgestanden haben.