Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae: Witstock

Topographia Germaniae
Witstock (heute: Wittstock/Dosse)
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Wittenberg
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1652, S. 123–124.
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Witstock /

Ist auch eine Chur-Brandeburgische / zum Bisthum Havelberg gehörige Stadt / in der gedachten Prignitz / zwischen Berlinischen / und Pritzwalck / und beym Ursprung deß Flüßleins Dorse / so oberhalb Havelberg / sich in die Have ergiesset / nicht weit von den Mechelburgischen Gräntzen / gelegen; alda nahend die [124] gewaltige Schlacht / im Jahr 1636. den 24. Septembris / zwischen den Käyserischen / und Chur-Sächsischen auff einer / und den Schwedischen / unter der Anführung deß General Feld-Marschallen Johann Banners / auff der andern Seiten / gehalten worden / in welcher die Schwedischen obgesigt haben. Der Berg / auff welchem die Käyserischen gelegen / soll der Schreckenberg heissen / dabey ein Eychwald ist. Siehe von solcher Schlacht / neben dem Theatro Europaeo, und der Franckfurt. Relation, auch den Neuen Meteranum part. 4. lib. 54. f. 494. seq. Das folgende 38. Jahr hernach ist dieser Orth / im Octobri, fast gantz außgebronnen / und von den Schwedischen geplündert worden / die doch Anno 40. sich wieder hieher legten. Hat ein Fürstlich Hauß alda / und rechnet man von hinnen nach Rupin 4. und gen Berlin 12. Meilen. Johan. Angel. à Werdenhagen de Reb. Hans. in Antegr. part. 4. pag. 365. schreibet / daß Witstock Anno 1244. unter Marggraff Ottone Pio mit Mauren / als Wilhelm. Bischof zu Havelberg war / umbgeben / und im Jahr 1364. von Marggraff Ludwigen dem Römer / zu Kyritz / in Gegenwart Graf Albrechts von Rappin von aller Zolls-Beschwerde die Burger alhie befreyet worden seyen. Chytr. lib. 5. Sax. p. 123. meldet obangezogenes vom 1244. Jahr auch / und sagt ferner / daß unter dem Bischoff zu Havelberg / Conraden von Lintorff / der An. 1462. gestorben / der Rath zu Witstock den Wald / der Hertzogen zu Mecklenburg Vogtey / oder Ampt Werdenhagen nahend gelegen / von dem Closter Campen / Anno 1436. erkaufft / welchem Closter am Rhein gelegen / Waldemar zu Brandeburg / Marggraff / solchen / zum theil unter andern Tituln / zum theil zu Trost seiner Seelen / An. 1311. überlassen hatte. Busso der Erste / einer von Alversleben / (Bischoff zu Havelberg) habe den Witstochern die Freyheiten / und Begnadigungen / so ihnen sein Vorfahr / Wedido / mit Gewalt genommen / wieder zugestelt. Nicht weit hievon ligt das Churfürstlich Hauß und Ampt Zechelin / wie auch unfern davon das schöne Jungfrauen-Closter / zum H. Grab / so bey vorgewesenem Krieg zimlich eingeäschert worden.

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