Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae: Memmel

Topographia Germaniae
Memmel (heute: Klaipėda)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1652, S. 38–39.
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Memmel / Memmelburg /

Auf Churisch / oder Churländisch Cleupeda, und vom Dromero Troipes, genant / ist ein gar festes Hauß / oder Schloß / mit gewaltigen Gräben / vnd Wällen / und darneben ein zimliche Stadt / so beede mit dem Fluß Tange umbgeben seyn / und ein gar gutes Tieff einzuschiffen haben. Und fält besagter Fluß alda in das Curische Haff / hart bey dem Meer / oder der gesaltzenen Oost-See. Ist Anno 1250. gebauen worden / und hat vorhin zu Liffland gehört / ehe die Liffländische Brüder / oder selbiger Orden / diese Vestung Anno 1328. den Brüdern in Preussen gegeben; die folgender Zeit der Hertzogen in Preussen gewesen / und noch dem Herren Churfürsten zu Brandeburg gehörig ist; wiewohl die Schweden [39] eine Zeitlang sich alhier auffgehalten. Und sagt M. Adamus Olearius, (welcher Memel ein zimlich Städtlein / an einem feinen Hafen der Oost-See gelegen / nennet) in seiner Orientalischen Reise / daß noch Anno 1635. den 19. Februari, die Schantze alda von vier Bollwercken gebauet / von den Schwedischen wol bewahret worden seye. Weil aber in diesem 25. Jahr / zwischen den beeden Cronen / Schweden / und Polen / ein Anstand auff 26. Jahr lang gemacht / so möchte villeicht auch besagte Schantz wider verlassen worden seyn. Theils rechnen 16. theils 18. Meilen von hinnen / nach Königsperg. Es hat die Stadt Memel / durch Feur und Krieg / viel erlitten; wie Sie dann auch An. 1540. biß auff 6. Häuser außgebronnen ist. Sihe den offtangezogenen Hennenberg.