Topographia Circuli Burgundici: Pontarlun
[277] Pontarlun, Pontarlier / Pontallie, Pons Gallorum, Es meldet San-Julianus, antiq. Burgund. lib. 1. cap. 4. beym Chiffletio, cap. 35. pag. 139. part. 1. daß die Pontallienses, oder die Inwohner dieser weyland berühmten und schönen Handels-Statt Pontallie / oder Pontarlun bejahen / daß neben ihnen / ein grosse / und weitläufftige Statt vorzeiten gestanden / davon nichts mehr / als die Gedächtnüß / übrig / so von den Vättern / auff die Söhn / kommen seye. Es sagt aber vorangezogener Chiffletius, daß / bey dieser Statt / ein Dorff / und neben solchem / ein ebner / gar weiter / und zu einer Schlacht gar tauglicher Hügel / gesehen werde / so voller Ziegelsteine / und Menschengebeiner / an welchem Ort vor Alters eine Statt gewesen zu seyn die Inwohner beständig außsagen thäten; die auch selbigen Platz noch heutigs Tags / mit dem alten Magetobriae, (dessen Caesar lib. 1. gedencket / und daselbst der Teutschen König Ariovistus, oder Ernestus, der Gallier Kriegsheer in einer Schlacht überwunden) nahmen / nur etwas wenigs verändert / moigte de broye nennen. Ludovicus Gollusius, lib. 2. cap. 2. fol. 80. beschreibet Pontarlier weitläufftig / und sagt unter anderm / daß sie eine halbe Burgundische Meil von dem vesten Bergschloß Joux, und an dem Fluß Dub gelegen / allda vor Zeiten eine Gegend / Elie genant / gelegen / darzu man über eine Brucken / so auff der Römischen Landstrassen / die nach Salins führte / und die auff 3. Meilwegs lang / wo die Felsen auffhören / von Salins, biß gegen Bougeaille, unter dem Schloß von Chalamont, (so in der Landtaffel Bujalle, und Chalamon, genant werden /) gepflästert ist / gestanden / gelangte; daher der jetzigen Statt Nahmen / gleisam Pont à Elie, oder auch vom Käyser Aelio Adriano, so solche Bruck / wie die Gelehrten darfür halten / allda erbawet / der Nahm kommen / daß man diesen Ort daher Pont Elie nennen [278] solte. Gilbertus Cognatus nennets Lateinisch Pontarlum, und vermeynet / heisse so viel / als Pons prope arcem, eine Bruck nahend dem Schloß. Es ligt aber solcher in einem weiten / und offenem Felde; und ist mit guten Mauren / und Thürnen / die Ebne aber / darauff sie in der Tieffe stehet / mit 2. Bergen umbgeben. Als / nach Eroberung Briesach / Hertzog Bernhard von Sachsen Weymar / in diese Graffschafft Burgund gezogen / so hat er sich Anno 1639. den 24. Januarij / auch dieser Statt mit Accord / bemächtiget; die aber nachgehends / ohne sein / deß Hertzogen / Befelch / von dem Frantzösischen Volck / in die Aschen gelegt worden / daß nicht allein ein unschätzlich Gut / sondern auch viel Menschen / jung und alt / damit verbronnen; welches Ihre Fürstl. Gn. hoch bekümmert haben solle. Sie hatte allbereit umbs Jahr 1550. drey Pfarrkirchen und ein Augustiner Kloster. Man hat gleichwol seithero / auff Vergünstigung der Besatzung zu gemeldtem Joux, an dieser Statt wieder zu bawen angefangen. Georg Engelsüß im 1. Theil Weymarischen Feldzugs / schreibet also: Anno 1639. ward in der Graffschafft Burgund der Anfang mit Eroberung deß vesten Passes Mortau gemacht; deme Ivignon, nachmals die Statt Pontarlin, jenseit deß Neuburger See gelegen / gefolget / so sie am 24. Januarii erobert / und darinn in zwölff tausend Saltzscheiben / in die Vestungen Gray, und Dole, gehörig / gefunden. Hernach haben sie sich vieler Plätz / und / unter denselben Nosoret, Moutier, Ornans, und deß vesten Schlosses Joux, so bey Pontarlin liget / bemächtiget / auff welchem letzten / wegen seiner schönen Gelegenheit / Hertzog Bernhard residiret; die Generalität aber ist zu Pontarlin gelassen worden / etc. Es haben aber die Frantzosen Pontarlin, wiewol ohne Ihr Fürstl. Gn. Befehl / in die Flamme gesteckt / etc