Topographia Circuli Burgundici: Franeker

Topographia Germaniae
Franeker
<<<Vorheriger
Enschede
Nächster>>>
Gelmuyden
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 101.
[[| in Wikisource]]
Franeker in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[101] Franeker / Franicker / Franekera, Diese lustigste unter den Friesischen Städten / nennet Ubbo Emmius, de Republ. Frisiorum inter Flevum et Lavicam, fol. 49. auch die reineste unter allen Städten in diesem Lande. Ihren Anfang setzet man in das 1191. Jahr. Ligt auff einem gar fruchtbaren Boden / darumb viel Dörffer seyn / so wie die Städte außsehen. Der Adel hat sich sonderlich allhie gern auffgehalten / und Hertzog Albrecht von Sachsen allda seine Hofhaltung angestellt; ist auch darinn sein Sohn / Hertzog Heinrich von den Friesen belagert worden / und ihme gedachter sein Vatter Anno 1500. zu hülff kommen. Hat schöne Häuser / einen schiffreichen Fluß / und allenthalben Wasser in der Stadt / und vier Canäl / dardurch die Schiff auß- und eingehen / auch schöne Gärten. Ligt in ablängter Form / hat ein vestes Schloß / mit einem tieffen weiten Graben umbgeben / und also gebauet / daß wer das Schloß / auch die Stadt ohne zweiffel hätte. Und umb solche Stadt / in welcher reiche Leuthe wohnen / gehet ein Wall von Erden / und ein Graben. Hat 3. Thor / eine Vorstadt / und ist allda alles wol zu bekommen. Die Hohe-Schul allhie ist von den Friesischen Ständen Anno 1585. angerichtet worden / deren erster Rector Martinus Lydius Lubecensis gewesen. Es haben dabey gelehrt Sibrandus Lubbertus, Adrianus Metius, Justus Reifenberg / Pierius VVinsemius, der Friesische Historicus, und andere gelehrte Leuth mehr. Hat ein feine Bibliothec / und ein Communität für 60. Studenten / deren einer deß Jahrs / verwichner Zeit / 45. Francken / oder bey 30. Gülden unserer Müntz / für Speiß und Tranck / etc. hat geben sollen. Sihe von diesem / Georg Braun im 3. seines Städtbuchs / C. Ens in deliciis apodem. per Germaniam, p. 199. seqq. Emmium an obangezogenem Ort / fol. 49. seqq. und lib. 1. rer. Frisicar. hist. fol. 14. und Hegenitium in Itinerario Frisio Holland. p. 37. seqq. bey deme im Eingang gelesen wird / daß über dem Harlinger Thor allhie stehe:

Urbs haec est Christo, Paci, Musisque sacrata,
Ergò bonos tantùm, non amat illa malos.