Topographia Circuli Burgundici: Chastillon

Topographia Germaniae
Chastillon (heute: Châtillon-le-Duc)
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Chavannes
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 263–264.
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[263] Chastillon, Dieses Nahmens seyn unterschiedliche Ort in dieser Graffschafft Käysers- oder HochBurgund / als:

1. Chastillon, Castellionum, das Merula ein Dorff / mit einem sehr vesten Schloß / gleiches Nahmens nennet / so in den Kriegen gantz geblieben / als die benachbarte zerstöret worden. Es findet sich aber ein Chastelion, nahend dem Ursprung der Saone, und an dieser Graffschafft Grentzen / bey Jonville, Item ein Chastillon auff einem Berg / nahend der Statt S. Ipolite, und nicht gar weit von den Fluß [264] Dub: Item ein Chastillon, zwischen Quingey, und Ornans: und dann ein Chastillon zwischen Chastel Chalon, und Sorlin, beym Fluß Dain, welches nun auß diesen Merula mag verstehen / dessen möchte Gilbert. Cognatus, als auß welchem Merula nicht allein diese / sondern auch seine meiste Beschreibungen / scheinet genommen zu haben /) Bericht geben / in dem er pag. 70. seqq. sagt / daß dieses Nahmens Chastillon vier Stättlein / oder Schlösser in diesem Lande seyen; aber dieses Castellionum, so ein noch gantzes / und sehr vestes Schloß / mit einem Dorff / wäre zum Unterscheid der andern / Ober-Cortine, an dem Fluß Dain, genant. Gedachter Merula hat auch einen Ort / den er Castellanam heisset / und sagt / seye vorhin ein Stättlein / doch ohne Mauren / gewesen / jetzt ein Fleck / so auff einem gar hohen Felsen gelegen. Daß es ein alter Ort / dessen gebe das Gemäuer / und ein Theil der Kirchen / so noch übrig / zu erkennen. Das Schloß wäre von den Gärten eingenommen. Welche Beschreibung / sonders zweiffels / auff das obgedachte Chastillon nahend S. Hippolit, sich schicken thut. Vorerwehnter Cognatus schreibet also: Castellana op. nunc in vici formam ferè redact. est, adeoque in arce ipsa hortensium cultura est.

2. Zwischen Gys, und Bisanz / ligt ein Chastillon, zugenannt le Duc / 4. oder 5. Meilen von besagter Statt Bisantz / so Joh. Jacob. Chiffletius, in Vesontione, part. 1. pag. 198. seqq. ein Castell / oder Schloß heisset / und sagt / daß nicht weit davon / neben der offentlichen Landstrassen / auff dem Boden / eines Riesen Länge / von ungefehr 16. Schuhen / gewiesen werde / der in diesem Castello Ducis Burgundiae, vor Zeiten gewohnt habe. Es ist zwischen diesem Ort / und Mont-Martin, auch ein Chastillon, zugenannt Guiete. So setzet Gollusius noch ein Chastillon, mit dem Zunahmen im Gebürg / und sagt / daß in dem Krieg / den die Frantzosen in dieser Graffschafft / nach dem Tod Hertzog Carls von Burgund geführt / und fast alle Plätz erobert / die Burgunder Merseil, Rougemont, Mont-Justin, Faulcougney, Noroy, Scey en Varas, Maisiere, Cuisance, Belvoir, Chastillon, und Joux. wieder eingenommen. Aber Anno 1482. nach vergangenem Winter / hätten die Frantzosen Faucoigné, Cusance, Beluoir, Scey, Chastillon en Montagne, und andere Ort / wieder erobert / und damit der Krieg ein Ende bekommen; ausser daß etliche vom Adel / und Burgundische Soldaten / im Lande herumb gestreifft hätten.

3. Es hat ferner in diesem Lande auch Chasteau neuf, zwischen Vennes, und Ornans; davon nicht gar weit Chastel neuf gelegen. Item / Chasteau Roillan, nahend Dole, beym Fluß Lupo, oder la Louue.