Topographia Circuli Burgundici: Arschot
[39] Arschot / Arscot / Aerschot, Diese Brabantische Statt ligt in dem Lövischen Gebiet / an dem kleinen Wasserfluß Demere, 3. Meilen von Löven / und Diest; von Mecheln und Lier aber 4. Meilen. Sie hat durch Wasser / Wettere / Pest / Fewer und Feind / viel erlitten / sonderlich Anno 1506. als zwischen Brabant / [40] und Geldren / ein Krieg entstanden / in welchem Sie eingenommen mit Schwert und Fewer verwüstet /und ihres vorigen ansehnlichen Vermögens beraubet worden. Anno 1578. im Augstmonat / ward sie von der Stände Soldaten geplündert / und damit sie den Königischen nichts mehr nutzte / gantz und gar verbrant / also / daß sie lange Zeit ein Einöde geblieben. Sie hat aber hernach wieder zu bewohnen / und bevestiget zu werden angefangen. Ist vor Jahren unter den Hertzogen in Brabant gewesen / hernach an das Croysch Geschlecht kommen / so auß Königlichem Ungarischen Stammen hergeführet wird / und welches / erstlich in Franckreich / und von dannen ins Niederland / kommen ist. Aubertus Miraeus, in Fastis Belgicis, schreibet p. 504. daß König Andreas II. in Ungarn / unter andern Kindern / auch den Andream erzeugt/ welcher nach Venedig gezogen / und einen Sohn / Marx genant / verlassen / der sich in Franckreich begeben / und daselbst das Croysch Geschlecht gestifftet habe. Auß seinen Nachkommen / ist Herr Wilhelm von Croy, Herr zu Cheure, Käyser Carls deß Fünfften / da er noch ein junger Herr war / Hoffmeister / Anno 1504. zum Freyherrn / und Herrn zu Arscot gemacht / und solche Herrschafft hernach zur Marggraffschafft / und endlich zu einem Hertzogthumb Anno 1533. erhöcht / und Philippus von Croye zum ersten Hertzog zu Arschot / außgeruffen worden. Und haben diese Hertzogen ein weites Gebiet nunmehr unter sich / wie hievon Joh. Bapt. Gramaye fol. 1. 10. und 32. in Beschreibung des Herszogthumbs Arscot / Anno 1606. zu Brüssel in 4. getruckt / zu lesen / Sie besitzen auch ansehenliche Hertschafften / und viel Stättlein / sonderlich Chimay, und Beaumont im Hennegöw. Anno 1645. war unter den Cöllnischen Domherren / auch Carolus Eugenius Arenbergiae Princeps, Dux Arschottanus, S. R. I. Princeps, in Chimaii, Porcian, und Rebecq. Es hat gedachte Statt Arschot nur eine Pfarrkirchen zu unser Frawen / allda ein stattliches Stifft / oder Canonicorum Collegium ist. Es seyn aber auch Clöster / und ein Spital daselbsten. Die Bürger ernehren sich meistens ab dem Feldbaw / und der Viehzucht. Anno 1637. ist diese Statt wie man von Cölln geschrieben / biß auff wenig Häuser / abgebronnen.