Topographia Braunschweig Lüneburg: Ahlden

Topographia Germaniae
Ahlden
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 39.
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Ahlden.

Ist ein Fürstliches Lüneburgisches Ampthauß / vnd ein kleiner Flecken dabey / so vor Jahren einem Adelichen Geschlechte / die von Ahlden genant / zugestanden / aber durch Verbrechen wider den Landesfürsten vnd Lehenherrn / eingezogen / vnd zum Ampthause gemachet worden. Dazumahl ist das Schloß nicht an dem Orte / da es jetzo stehet / sondern an einem andern / zwischen der Aller vnd Leine / so anjetzo die Buckenburg genant wird / gestanden / allwo der Wall / vnd in der mitten der Platz noch zu sehen. Das jetzige Gebäw hat Hertzog Christian zu Braunschweig Lüneburg / hochseel. Gedächtnuß / im Jahr 1613. durch Sr. Fürstl. Gn. damahligen Drosten daselbst / Johann Behren / gantz new von grund auff bawen lassen. Ist ins gevierdte mit vielen schönen Giebeln gebawet / mit einem tieffen Wassergraben vnd Walle / auch noch einem außwendigen Graben vmbgeben.

Die gegend dieses Orts ist gar gut vnd lustig / in schönen Auen vnd Wiesen / fruchtbarem Acker / vnd eichen Höltzungen bestehend. Das Fürstliche Hauß liget an dem Leinestrom / vnd fleusset die Aller nach dem Osten vnd Norden auch gar nahe vorbey: welche beyde Ströme etwan ein par Musquetenschüsse vnter dem Schlosse / bey zwey einstelligen Höfen / zum Heldberge genant / in einander fliessen. Bey wehrendem Kriegswesen seyn die Brücken über solche beyde Ströme / wie auch der Flecken / durch die Pappenheimische Völcker abgebrant. Es haben auch zu Zeiten deß Dänischen Kriegs / die Keyserliche das Schloß besetzet gehabt / da es denn von der Dennemärckischen Besatzung auß Nienburg / mit 800. Mann zwar berant worden / die aber mit Hinterlassung etlicher Todten / wieder abweichen müssen.

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