Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Reichenstein

Topographia Germaniae
Reichenstein (heute: Złoty Stok)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 174.
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Reichenstein.

Ist ein Städtlein dritthalb Meilen von Glatz / und 4. von der Neisse / auff der Strassen von Prag nach Cracau gelegen; davon deß Nicolai Henelii Silesiographia zu lesen ist. Es hat vorhin dieses Berg-Städtlein nach Münsterberg / hernach dem Hauß Rosenberg gehört; von welchem es Hertzog Joachim Friederich zur Lignitz und Brig / erkaufft. Und haben diesen Ort / wie auch Silberberg / die Hertzogen von Lignitz und Brig / deß Bergwercks halber / mit einander; und gibt es allhie zu Reichenstein Schmeltzhütten. Dann um diesen Ort / von vielen Jahren / ein stattliches reiches Bergwerck / und unter andern / Goldgruben / darunter eine sehr reich gewesen / so man den güldenen Esel genennet hat; zu welcher die Inwohner deß Landes sich fleissig gehalten / und kein Außländer darzu kommen lassen wollen; daher ihnen der Name Eselsfresser kommen seyn solle / der noch den Schlesiern gegeben wird. Anno 1542. seyn allhie / zu Reichenstein 1600. Personen an der Pest gestorben. Ein Todtengräber soll es mit seiner Zauberey so weit gebracht haben / daß / wo er in ein Hauß kommen ist / die Leute alle darauß gestorben seyn. Endlich ist dem Todtengräber mit Feuer abgelohnet worden; wie Aelurius, lib. 3. cap. 2. schreibet. Siehe oben Franckenstein.