Topographia Austriacarum: Windisch-Grätz

Topographia Germaniae
Windisch-Grätz (heute: Slovenj Gradec)
<<<Vorheriger
Voitsperg
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1679, S. 48–49.
[[| in Wikisource]]
Slovenj Gradec in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[48]
Windisch-Grätz.

Ein Landsfürstliche in Unter-Steyer / und acht Meilen von Cilly / nahend Kärndten / gelegene Statt / so Lazius lib. 12. Reipubl. Roman. sect. 4. cap. 4. für deß Ptolemaei Vinudria hält / und daß noch alte Sachen allhie zu finden seyen / saget. Von dem jetzigen Nahmen siehe oben Grätz. Es hat allda kein Schloß / aber ausserhalb nahend liegt das Schloß Gradisch auff einem Berg / so einem Landherren gehörig / und ein Viertel Meil davon in der Ebne ist das Schloß Lehen / den Herren Leyssern zuständig. Das Wässerlein Grätz kompt bey dieser Statt in ein anders / die beede hernach in die Miß lauffen / und unter Traburg / bey Puchenstein / in die Traa fallen. Anno 1473. kamen auch die Türcken hieher auff Windischgrätz. Hieronymus Megiser vermeynt / in der Kärndterischen Chronic / am 90. Blat / daß die Japodes, oder Jaunthaler / und zwar die Arupeni, Auersperg / nicht weit von Loybach; dieMonetii Mansperg gegen Kärndten gelegen; die Metulli Trojam, gegen der Graffschafft Cilly / in Medlinger- (oder Mednick- oder Mednitzer Thal /) und endlich die Vendi dieses Windisch-Grätz werden aufferbauet haben: Wie dann auch jetzt von Windisch-Grätz anzurechnen / das Thal / neben dem Wasser der Kancker / gegen Monsperg zu / das Jaunthal / das ist / der Japoden Thal / und unten bey dem Berg Capell / der Crain und Kärndten absondert / die Appenau; das ander Thal aber / nicht weit von dem hohen Gebürg der Japoden gelegen / von welchem man auß Crayn gen Wippach komme / das Dorff genant die Alben / bey den Alten für Albia geachtet / die Nahmen bekommen haben. Besagtes Troja werde für der Japoden fürnehmste Statt gehalten / seye auff 2. lustigen Waldechten Bühel gebauet gewesen / welche ein mittelmässiges Thal unterschieden / und vom Käiser Augusto, ums Jahr vor der Geburt Christi 31. erobert worden. Und dieses sagt Megiserus. Johan. Melchior Maderus in der Vorrede seines Büchleins / Equestria, oder de arte Equitandi, titulirt, nennet die Japodes, oder Japyges, auch Jauntaller / jetzt Crainer / und sagt / sie haben vier Stätte gehabt / Metullum, Auruponum (deren von Auersperg altvätterliches Hause /) Monetium, von dannen das Manspergische / [49] und Vendum, darauß die von Windisch-Grätz / herkommen. Man sehe aber auch Lazium, welcher dieses Trojae, oder Metulli, (dessen Lager Appianus Alexandrinus in Illyr. wol beschreibet) in seinem grossen Werck der Republica Romana, etc. unterschiedlich / und insonderheit lib. 12. sect. 4. cap. 7. gedencket / solchen Ort noch zu der Graffschafft Cilly ziehet / und sagt / daß wir Teutsche alles wüste und zerstörte Trojas nennen; auch fol. 161. und 575. ein alte Schrifft allda setzet; wie dann auch an den herum gelegenen Orten / als zu S. Peter / Neukirchen / Sachsenfeld / Saaneck / (ein Meil von Troja / und zwo von Cilly gelegen) und Franicz / allenthalben Antiquitäten noch zu seiner Zeit zu finden gewesen. Siehe auch das Itinerarium Germaniae, oder Räißbuch durch Teutschland / von dem jetzigen Troja / und dem Trojaner-Berg / wo solche / nach der Leute heutigen Bericht / gelegen seyen / im ersten Theil / am funffzehenden Capitel / und 332. Blat. Was aber obbesagtes Alben anbelangt / so schreibet gemeldter Lazius, in dem gedachten Buch / am 998. Blat / daß der Alten Albius mons noch übrig seye / und ins gemein das Craingebürg / die Alben Idrie genant werde / da man Quecksilber grabe.