Topographia Austriacarum: Spital

Topographia Germaniae
Spital (heute: Spittal an der Drau)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1679, S. 38–39.
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Spittal an der Drau in der Wikipedia
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Spital /

Ein schöner Marcktfleck / auch in Kärnten / an der Traa / Drab / oder Dravo, gegen dem Schloß Ortenburg über / gelegen; so Graff Friderich von Spanheim / vnnd Ortenburg / zu erbawen angefangen haben solle; wiewol solches / von andern / Einem Graven / Nahmens Engelbert / oder Engelbrecht / zugeschrieben wird. Welches dann beedes wol seyn kan. Sintemal auß deß gedachten Graff Friderichs Nachkommen / Graff Engelbrecht gewesen / der / nach seines Brudern Heinrici Todt / Hertzog in Kärndten worden / vnd vielleicht / folgender Zeit / das Schloß Ortenburg / wie auch diesen besagten Marckt-Flecken Spital / erst recht außgebawet haben mag. Vnd von dem obgedachten Graf Friderichen / werden die Herren Graven von Ortenburg in Bäyern / so noch verhanden / hergeführt / vnnd deßwegen die Graven von Ortenburg des ältisten [39] Geschlechts genent / als die von Rapodthen dem Ersten / Hertzog Engelbrechts deß Dritten in Kärnten / Sohn / herkommen. Da hergegen die letztere Graven von Ortenburg / in Kärndten / so mit Graff Georgen / im Jahr 1640. daselbsten abgestorben / von Gabriel Salamanca / einem Hispanier / hergestammet / deme König Ferdinandus I. die Graffschafft Ortenburg verliehen / denselben auch Keyser Carolus V. zu einem Pfaltz- oder Keyserlichen Hoff-Graven gemacht hat: Gleich wie auch / vor wenig Jahren / Herr N. Widemann von Venedig / von der jetzigen Röm. Keys. Majest. etc. mit der besagten Graffschafft belehnet worden; daß derselbe sich jetzo einen Graven von Ortenburg schreibet; deme auch das besagte Schloß Ortenburg / sampt dem gedachten Marckt Spital (darzwischen die Drab fleust) der Zeit gehörig seyn solle.

In OberOesterreich / vnd am Gebürg / der Pirn genant / ist auch ein Spital / vnnd daselbst eine Probstey / dem Stifft Bamberg gehörig; davon im Text / p. 58. b. P. Gabr. Bucelin. schreibet hievon vnter anderm / also: Spital / insigne, atque opulentum Canonicorum saecularium in commune viventium collegium in Austria superiore, prope fines Styriae, nec procul à celeberrimo Divi Benedicti Admontensi Coenobio, etc.

So ligt auch ein Spital im Land Steyer / das aber nur ein Dorff / vnnd der erste Ort ist / wann man von Wien / über den Sämring / von Schadwien auß / dahin kommet.