Topographia Austriacarum: Grädisch

Topographia Germaniae
Grädisch (heute: Gradisca d’Isonzo)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1679, S. 68–69.
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Gradisca d’Isonzo in der Wikipedia
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Grädisch / Gradisca, Gradisco.

Es liegt diese Oesterreichische Vestung in Friaul / bey fünffviertel Meilen von Görtz. Und vermeynt Philippus Cluverius lib. 1. antiq. Italiae, cap. 20. daß sie vor Zeiten ad Undecimum Lapidem geheissen habe. Das Stättlein ist gering / und darinn nichts denckwürdiges / aber wol das Schloß / und Zeughauß / zu sehen. Es ist dieser Ort; (den vor diesem die Venediger wider die Türcken / wie Lazius) der den Fluß allda Natisonem nennet) schreibet / befestiget haben /) von den Teutschen Anno 1511. erobert worden / und dem Käiser Maximiliano blieben. Dann er [69] bald hernach von den Venedigern vergebens gestürmet worden; die auch Anno 1616. und 17. mit ihrer doppelten Belagerung / davor nichs außgerichtet haben. Und ist darauff 1618. der Fried mit Oesterreich / Grätzischer Regierung / erfolgt. Es ward das letzte mal starck auffs Schloß geschossen / aber solches / wegen seiner Stärcke / wenig beschädigt. Der Fluß Sontius, oder L’Isonzo, den die Teutschen Ißnitz heissen / macht dieser Vestung gute Gelgenheit / allda das Hochlöblichste Ertzhauß Oesterreich allezeit einen Hauptmann vornehmen Geschlechts hat. Man hat von hinnen zur Venedischen berühmten Vestung Palma 2. kleine Teutsche Meilen.