Topographia Alsatiae: Rapoltzweyer

Topographia Germaniae
Rapoltzweyer (heute: Ribeauvillé)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643/44, S. 43.
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[T26]
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Rapoltzweyer /

Oder Rapoltzweyler / den Herrn von Rapoltstein gehörig / ligt im Obern Elsaß / oberhalb Bercken / an einem in den Land-Tafeln unbenamsten Wasser / so aber die Strengbach geheissen werden solle. Hat drey Schlösser / und ligt bey diesem Städtlein das berühmbte Dorff / sampt dem Schloß / Kestenholtz / dem Stifft Straßburg gehörig. Diese jetzgemeldte drey Schlösser seynd die jenige / deren in deme bey Ammersweyer angezogenen Sprichwort gedacht wird. Hertzog schreibet in seiner Elsasser Chronick / lib. 3. cap. 4. daß dieser Ort erstlich Rockspoletin genandt worden / und daß die Herren von Rapoltstein / und die Hertzogen von Urßlingen (im Schwartzwald) / und Schildtach (in dem Kintzinger Thal) / je / und allwegen / gleiche Wappen geführt / nämblich 3. rothe Schildtlein / in weissem Feld; weilen Sie von 2. Brüdern / Hertzogen von Spolet / so / under der Regierung Käysers Conradi II. auß Italia, vertriebem worden / herkommen. Und sagt ferner / daß die Herrschafft Rapolstein ein Lehen von dem Bischthumb Basel seye. Und dieses wird Hertzog / sonders zweiffels / auß dem Munstero entlehnet haben / der gleiches in seiner Cosmographia berichtet. Siehe aber von dem Ursprung der Herren von Rapoltstein insonderheit / Henricum Pantaleonem, de viris illustr. Germaniae, part. 2. pagin. 184. und / auß Ihme / Johan. Limnaeum, tom. 4. de Jure publico, etc. pagin. 529. deß Jahrs 1650. im Brach-Monat / lebten von diesem Geschlecht noch 2. Herren / nämblich Herr Johann Jacob und Herr Georg Friderich / Herren von Rapoltstein. Siehe oben Gemar. Anno 1283. ward der Chor allhie zu Rapoldtsweyer gebauen.