Topographia Alsatiae: Kochelsperg

Topographia Germaniae
Kochelsperg (heute: Burg Kochersberg)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643/44, S. 28.
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Kochelsperg / oder Kochersperg /

Ein Schloß auff einem Berglein / ein starke Meyl von Straßburg / auff Zabern zu / gelegen / und selbigem Bischthumb gehörig. B. Rhenanus, und P. Bertius, nennen es Concordiam; und vermeint Rhenanus, daß Concordia, von den Allemannern / also geradbrecht worden seye; als wider welche die Römer diesen Ort gebauet / die auch / von darauß / den Galliern zu Hülffe kommen konten. Aber Cluverius sagt lib. 2. Antiquae Germaniae, cap. 11. daß der Alten Concordia, heutigs Tags / Drusenheim / gleichsam Drusi sedes, Heymat / oder Sitz / seye. Es ist der Bezirck hierümb gantz Fruchtbar an Geträyd / und andern Essenspeisen / so beyden Städten / Straßburg / und Hagenau / zugeführet werden. Und kompt daher / daß es zu Hagenau / in Friedens-Zeiten / so wohlfeil zu seyn pfleget / da es doch auff eitelem Sande gelegen ist. Das Volck am Kochelsperg gebraucht sich noch alter Kleidung / und Spraachen: daher man Sie auch zu einem gemeinen Sprichwort führet / wann man einen groben Bäurischen unerfahrnen Menschen wil anzeigen; schreibet dickerwehnter Hertzog / lib. 3. cap. 8. Anno 1592. in dem Straßburgisch: oder Lothringischen Krieg / ist dieses Schloß berühmbt worden / und hat allda die Stadt Straßburg zimlichen Schaden erlitten / und etlich Stück Geschütz verlohren.