Todesfeier der im Kampfe fürs Vaterland gefallenen freiwilligen Krieger
Todesfeier
der im Kampfe fürs Vaterland
gefallenen freiwilligen Krieger.
Heil den Helden! Heil euch allen,
Die im Todeskampf gefallen,
Heil und ewig hoher Ruhm!
Wo die tapfern Sparter wallen,
Wallt ihr in Elysium.
Jauchzend flog auf Sonnenwegen
Euerm Bruderkuß entgegen
Längst verklärter Helden Geist,
Des Verdienstes, die Katone,
Jauchzend Hermann, Tell und Kleist!
Unter jubelvollen Psalmen,
Reichten sie die Siegespalmen,
Und von Pindars goldner Leier
Rauschten euch zur Todtenfeier
Hymnen durch die Himmel hin.
Göttlich, sang er, ist’s, sein Leben
Selig, selig ist der Held,
Der erkämpft mit kühnem Muthe,
Der erkauft mit seinem Blute,
Segen für die Enkelwelt!
Stürztet ihr zum Mordgefechte,
Jungen Löwen gleich, heran!
Trotz dem Donner der Geschütze
Stürmtet ihr zum Felsensitze
Blutend von des Eisens Spitze, –
Mit des Busens offner Ritze, –
Kämpftet ihr noch Mann für Mann.
Ganze Reihen sanken nieder,
Bracht ihr euch die Siegesbahn.
Darum Heil und Dank euch allen,
Die im Todeskampf gefallen,
Heil und Dank und Gotteslohn!
Und das Vaterland gerettet,
Und zerknirscht des Feindes Droh’n.
Da, wo euer Blut geflossen,
Wird der Frühling schöner sprossen,
Süß durchschauert vom Entzücken,
Hohe Gluth in trunknen Blicken,
Wird dort oft ein Wandrer steh’n.
Und, als wie von Himmelshöhen,
Fühlt er einen Held sich schon.
Dort wird er den Schwur erneuen,
Sich dem Vaterland zu weihen,
Göttlich, wie Timoleon.
Werden gute Mütter lehren
Zarten Söhnen euern Tod.
Eures Heldensinnes Erben
Werden mit der Loosung sterben:
G. Fr. Stäudlin.