Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Peter Hebel
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Theure Eyer
Untertitel:
aus: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes
S. 178
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: 1803-1811
Erscheinungsdatum: 1811
Verlag: Cotta
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Tübingen
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Djvu auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[178]
Theure Eyer.

Als zu seiner Zeit ein fremder Fürst nach Frankreich reiste, wurde es ihm unterwegs öd im Magen, und ließ sich in einem gemeinen Wirthshaus, wo sonst dergleichen Gäste nicht einkehren, drey gesottne Eyer geben. Als er damit fertig war, fordert der Wirth dafür 300 Livres. Der Fürst fragte, ob denn hier die Eyer so rar seyen. Der Wirth lächelte, und sagte: Nein, die Eyer nicht, aber die großen Herrn, die so etwas dafür bezahlen können. Der Fürst lächelte auch, und gab das Geld, und das war gut. Als aber der damalige König von Frankreich von der Sache hörte, (es wurde ihm als ein Spaß erzählt,) nahm ers sehr übel, daß ein Wirth in seinem Reich sich unterstand, solche unverschämte Ueberforderungen zu machen, und sagte dem Fürsten: Wenn Sie auf Ihrer Rückreise wieder an dem Wirthshaus vorbeifahren, werden Sie sehen, daß Gerechtigkeit in meinem Lande herrscht. Als der Fürst auf seiner Rückreise wieder an dem Wirthshaus vorbeyfuhr, sah er keinen Schild mehr dran, aber die Thüren und Fenster waren zugemauert, und das war auch gut.