Textdaten
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Autor:
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Titel: Theodor Kirchhoff †
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 7, S. 196 d
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[196 d] Theodor Kirchhoff †. Unter den Mitarbeitern der „Gartenlaube“ jenseit des Atlantischen Oceans nahm Theodor Kirchhoff während einer langen Reihe von Jahren einen hervorragenden Platz ein. Als er am 8. Januar vorigen Jahres seinen 70. Geburtstag feierte, brachten wir ihm die herzlichsten Glückwünsche dar. Nun kommt die Trauernachricht, daß der bewährte Schriftsteller am 2. März in San Francisco aus dem Leben geschieden ist.

Theodor Kirchhoff wurde am 8. Januar 1828 zu Uetersen in Holstein geboren. Nachdem er das Gymnasium durchgemacht hatte, studierte er als Polytechniker in Hannover. Da kam die Zeit der nationalen Bewegung und der Kämpfe für die ungeteilte Selbständigkeit Schleswig-Holsteins. Der junge Kirchhoff trat als Freiwilliger in die gegen Dänemark kämpfenden Scharen ein und wurde im Laufe des Krieges zum Leutnant befördert. Die heiß erstrebten nationalen Ziele sollten jedoch damals noch nicht erreicht werden. Theodor Kirchhoff wanderte nach Amerika aus und gründete nach verschiedenen Wanderungen in Texas ein Geschäft, das aber infolge des Bürgerkriegs einging. Im Jahre 1862 kehrte er für ein Jahr nach Deutschland zurück und begann sich als Schriftsteller zu bethätigen. Dann war er wieder in Oregon als Kaufmann thätig und schrieb von dort aus seine ersten Artikel aus dem „Westen“ für die „Gartenlaube“. Im Jahre 1869 ließ er sich in San Francisco nieder, das nunmehr zu seinem ständigen Wohnsitz wurde. Von hier unternahm er wiederholt weite Reisen in der Alten und Neuen Welt. Außer verschiedenen Reisewerken hinterläßt er auch anziehende Dichtungen, eine Sammlung von Balladen und Gedichten und die episch-lyrische Dichtung „Hermann, ein Auswandererleben“.