Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band/Schloß Trifels und der Kreuzstein
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Schloß Trifels und der Kreuzstein.
Zu Berga stand vor Zeiten ein altes Schloß Trifels oder Dreifels mit einem sehr hohen Wartthurm, dessen Mauer 6–8 Ellen dick gewesen sein soll, darin sich das Verließ befand. Da man das neue Schloß erbaute, wurde dieser Thurm mit weggerissen, und seine Steine wurden zum Neubau benutzt. Als das alte Schloß Trifels einmal von einem Feind belagert und mit Pfeilen beschossen wurde, wehrten sich die Bewohner wacker, und tödeten den feindlichen Anführer, der auf einem weißen Schimmel ritt. [88] Dieser wurde in der Flur begraben, und ihm jener merkwürdige Stein errichtet, den man noch heute bei Albersdorf sieht, und den Kreuzstein nennt. Dieser Oberbefehlshaber spukt noch und läßt sich sehen auf seinem Schimmel reitend und ohne Kopf auf der Mühlstraße, und sieht immer nach der Stelle, wo das alte Schloß und der Wartthurm steht.
Auch dieser Schimmelreiter scheint eine Gestalt verjüngter Sage zu sein, und deutet nach dem schimmelreitenden Wode nordischer und schwäbischer Sagen hin.