Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band/Der Teufelskanzelstuhl

Das freundliche Licht Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band
von Ludwig Bechstein
Holzweibel und Quergel
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281.
Der Teufelskanzelstuhl.

Im Trillloche unfern Schleiz liegt eine Mühle, die Kühnsmühle genannt. Von dieser durch einen Wiesengrund getrennt ist eine merkwürdige wie durch große Quaderstücke zusammengefügte kuppelartige Felsmasse, zu der von unten einige Stufen führen, die jedoch nicht heraufreichen. Dieser Platz heißt der Teufelskanzelstuhl. Sein Ursprung wird folgendermaßen erzählt:

Der Besitzer der Kühnsmühle wettete einst mit dem Teufel, letzterer könne nicht bis zum ersten Hahnenschrei eine Steinkanzel nebst Treppe erbauen. Der Teufel hatte schon die Kanzel und einen Theil der Treppe vollendet, als der Hahn krähte; voll Aerger ergriff er einen Stein, den er eben zu einer Stufe verwenden wollte, und warf ihn nach der Kühnsmühle. Im Hofe derselben zeigt man diesen Stein noch immer; die Eindrücke der fünf Teufelsfinger sind daran deutlich sichtbar.