Thüringer Sagenbuch. Erster Band/Kapelle Ehrenberg

Mehl-Eiche Thüringer Sagenbuch. Erster Band
von Ludwig Bechstein
Seelweckchen
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21.
Kapelle Ehrenberg.

Zur rechten der Straße von Hildburghausen nach Themar, wenn man das Dorf Siegritz schon im Rücken hat, ragt hoch auf einem Berge eine Steintrümmer über sparsamer Waldung empor, und eine Strecke tiefer breiten sich freundlich die Häuser des Dorfes Ehrenberg aus. Die Kapelle war der heiligen Ottilie geweiht, und es geschahen zu ihr zahlreiche Wallfahrten. Eine reiche Herrschaft soll der Sage nach früher in dem Dorfe gewohnt, ihm den Namen Ehr-Henn’berg gegeben, und auch die Kapelle begründet und begabt haben. Es ist aber alles dunkel, und nur ein schwarzer Hund soll zu Zeiten an der Trümmerwand der St. Ottilienkapelle sich sehen lassen, und einen dort vergrabenen [35] Schatz bewachen, just so, wie bei der sogenannten „steinernen Kirche“, deren geringe Trümmer in einem Wäldchen bei Themar noch sichtbar sind.