Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1946-06-13
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1946
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Donnerstag, 13. Juni 1946.
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 13. Juni 1946
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
unvollständig
Dieser Text ist noch nicht vollständig. Hilf mit, ihn aus der angegebenen Quelle zu vervollständigen! Allgemeine Hinweise dazu findest du in der Einführung.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung

Bearbeiten

Der Artikel TBHB 1946-06-13 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 13. Juni 1946. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

Bearbeiten
[1]
Donnerstag, 13. Juni 1946.     

[1]      An Stelle des gestern von uns erwarteten P. Joh. Beckmann erschien zunächst ein fremder Geistlicher per Rad, der sich Kaplan so u. so vorstellte. Er sagte, daß er in Güstrow Kaplan sei, krank gewesen sei (Fleckfieber) u. jetzt in Müritz zur [2] Erholung sich aufhalte. Er sei heute, bzw. gestern in Daskow gewesen zu Besuch bei dem früheren Inspektor der Gutes das inzwischen ja aufgeteilt worden ist, u. da sei plötzlich der P. Beckmann auch dort erschienen. Der Kaplan u. P. Beckm. kannten sich nicht u. P. Beckm. ist nie vorher in Daskow gewesen, es war das erstemal. P. Beckm. hat erzählt, daß er auf dem Wege nach hier sei u. hat dem Kaplan von uns berichtet, so daß dieser den Wunsch bekam, ebenfalls herzukommen. P. Beckmann habe ihn dann dazu aufgefordert u. habe ihn eingeladen, die Messe bei uns zu lesen. So kamen also alle beide.

     Der Kaplan, dessen Namen ich noch nicht behalten habe, hielt ein Hochamt. Leider war ich selbst durch diese plötzliche Veränderung der Situation gleich wieder arg mitgenommen, denn es gab vor dem Hochamt allerlei Beratungen über das Technisch, wo der Kaplan schlafen sollte usw. All sowas wird mir seit meiner Krankheit zu viel, die Nerven versagen u. ich mache schlapp. Es ist dann schließlich so verabredet worden, daß der Kaplan bei uns schläft, während P. Beckmann bei Frau Longard schlief, dagegen essen beide bei uns, denn Frau L. hat nichts mehr, wie sie sagt. Wir haben also nach dem Hochamt zusammen zu Abend gegessen, was zu machen war, weil der Kaplan sie Lebensmittel – : Brot u. Kartoffeln – mitgebracht hat. Nachher kamen wir überein, daß der Kaplan auch heute noch bei uns bleibt. Er las heute früh eine stille Messe u. wird auch morgen noch einmal den Gottesdienst halten. P. Beckmann hält heute in Wustrow Gottesdienst u. kommt am Nachmittag noch einmal hierher zurück. Für mich ist das insofern störend, als ich auf diese Weise heute nicht arbeiten kann, weil in meinem Arbeitsraum des Gottesdienst stattfindet u. wir nicht alles forträumen können; aber der Gottesdienst entschädigt dafür ja reichlich.

     Gestern nach dem Hochamt zeigte ich den beiden Geistlichen noch meine Bilder. Der Kaplan ist ein netter Mensch, aber an P. Beckmann kann er nicht heran.

     Gesundheitlich geht es mir heute nicht besonders, es macht sich wieder der Harndrang bemerkbar. Ruth hat wieder Euvernil geschickt, sodaß ich eine neue Kur machen kann, wenn es schlimmer werden sollte.

     Von Else Nachricht, daß es ihr nicht gut geht, sie leidet an Rheuma sehr stark u. muß Moorbäder nehmen. Sie wird sogar mit einem Auto in einen Badeort verbracht, weil sie nicht gehen kann.

     Die Zeichnung der Astern hat nun doch nicht Frau Dr. Meyer gekauft, sondern Frau Inge Meisner. Sie hat einen sehr hübschen, schmalen, silbernen Rahmen gebracht in den diese Zeichnung ganz vorzüglich hineinpaßt. Sie hat 200,– Rm. angezahlt, 100,– Rm. bleibt Rest.

     Nachmittags kam P. Beckmann noch einmal, wie er versprochen hatte, kurz heran. Er erzählte, daß in Wustrow ein junger Mann sei, Sohn einer dort ansässigen Familie, von Beruf Bäcker, der in Bayern ein junges Mädchen kennen u. lieben gelernt habe u. der nun katholisch zu werden wünsche, um dieses Mädchen heiraten zu können. Es spricht für den feinen Takt des P. B., wenn er den Uebertritt des jungen Mannes nicht in der wustrower Kirche vollziehen will aus der der junge Mann eben ausgetreten ist. Er fragte, ob seine bedingte Taufe wie auch seine Eheschließung bei uns stattfinden könne, was wir natürlich gern zusagten.