Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1946-06-11
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Entstehungsdatum: 1946
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Originaltitel: Dienstag, 11. Juni 1946.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 11. Juni 1946
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Einführung

Der Artikel TBHB 1946-06-11 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 11. Juni 1946. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

[1]
Dienstag, 11. Juni 1946.     

[1]      Von dem Kulturbund-Abend, der gestern im Baltischen Hof stattfand, habe ich mich gedrückt. Fritz war da u. erzählt, das Dr. Burgartz sich bei seiner Ansprache ziemlich blamiert hat. Er ist kein Redner u. hat sich total verwirren lassen.

     Heute Vormittag am Interieur gemalt. Mittags ließ sich ein Prof. Lindt aus Königsberg, Maler, u. seine Frau melden. Das Ehepaar wohnt in Schwerin u. ist dort in einer einzigen Stube untergebracht, die zum Schlafen, Wohnen, Essen u. Arbeiten [2] dienen muß. Er wollte gern meine Bilder sehen u. benahm sich dabei sehr gut. Er wie sie waren sympatische Leute, er muß jedoch schon morgen nach Schwerin zurück. Am Nachmittag will Frau Dr. Barbara v. Renthe aus Chemnitz meine Bilder sehen. Sie ist mit Dr. Ziel über Pfingsten hier.

     Nachmittags: Außer Frau Dr. v. R. waren noch mehrere andere Damen da, um meine Bilder anzusehen, es waren etwa 8 Personen insgesamt. Nachher unterhielt ich mich noch mit Frau v. R., die dem Stadtrat in Chemnitz, Gesundheitswesen, angehört. Ihr geschiedener Mann, Peter Jaeger, ist in Berlin ebenfalls im Gesundheitsamt als Arzt. Es scheint, als wäre Sachsen dasjenige Land, welches am erfolgreichsten im Wiederaufbau ist, jedenfalls berichtete Frau v. R. viel Positives, auch über ihre Zusammenarbeit mit Kommunisten, mit denen sie gut arbeitet, obgleich sie selbst parteilos ist u. einen adeligen Namen hat. Dennoch ist sie skeptisch. Die Unstimmigkeiten zwischen Russen u. dem Westen sind zu groß u. sie hält es für möglich, daß die Westmächte sich eines Tages aus Berlin zurückziehen u. den Russen das Feld überlassen.

     Für mich persönlich hält auch Frau v. R. es für richtig, wenn ich mich wenigstens diesen Sommer noch künstlerisch zurückhalte u. ruhig weiterarbeite. Es ist ja durchaus möglich, daß durch den Kulturbund im Sommer einflußreiche Leute herkommen, die dann von sich aus etwas unternehmen oder in Gang bringen in meinem Interesse. Auch ich bin dieser Meinung. Ich habe eine große Abneigung davor, mich an irgend einer Ausstellung zu beteiligen.