Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1946-05-12
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Entstehungsdatum: 1946
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Originaltitel: Sonntag, 12. Mai 1946.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 12. Mai 1946
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1946-05-12 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 12. Mai 1946. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Sonntag, 12. Mai 1946.     

[1]      Am Freitag fuhr Martha mit dem Lastauto von Litzau nach Rostock, um im Wirtschaftsamt vorzusprechen u. sich sonst zu orientieren. Sie kam erst abends gegen 8 Uhr zurück. Herr Kreuzberg fuhr mit demselben Auto zurück. Martha hatte denselben Eindruck wie ich, daß Herr Kreuzberg umgefallen ist. Als er das erste Mal hier war, äußerte er sich sehr kritisch über Herrn v. Achenbach, aber jetzt wohnte er in dessen Hause u. es schien mir so, als nähme er für ihn Partei. Auch politisch scheint er sehr für die Russen zu sein, möglicherweise ist er gar Kommunist, mindestens aber in der neuen Einheitspartei. Es scheint mir, als wäre da Vorsicht am Platze.

     Ich habe jetzt alte Zeichnungen von mir aufgefunden aus den Jahren 1919 bis 1921, sogar eine Zeichnung aus dem Jahre 1917 aus Mazedonien. Es ist sehr schade, daß alle übrigen Zeichnungen, die ich damals in Mazedonien gemacht habe, verloren gegangen sind. Ich habe gestern diese alten Zeichnungen in Passepartouts getan, sie sind fast 30 Jahre alt.

     Gesundheitlich geht es wieder schlechter. Ich habe heute angefangen, Tabletten zu nehmen, die ich kürzlich aus der Apotkeke in Ribnitz bekommen habe, hoffentlich helfen sie etwas.

     Die „Himmelskönigin“ macht langsam Fortschritte. Das Bild ist schwer, namentlich das Jesuskind. Das Gesicht Marias ist ungefähr da. –

     Das Nichtrauchen fällt mir sehr schwer, aber mit Hilfe des hl. Joseph gelingt es mir, standhaft zu sein u. mir nichts anmerken zu lassen, sodaß Martha darüber erstaunt ist.

     In der BuStu. werden jetzt recht hübsche Rosenkränze aus Perlen gemacht, vor allem von Frau Degner. Die Beschaffung von Kreuzen ist allerdings ein noch ungelöstes Problem. Martha nahm zwei Muster nach Rostock mit u. zeigte sie im dortigen Pfarramt, wo man sehr entzückt war. Dort ist immer noch der kleine Kaplan, der mich damals, als ich mit der Mittelohrentzündung in der Klinik lag, versehen hat. Ich glaube, er hieß Jansen.

     Von Frau Knecht bekam ich einen blühenden Zweig geschenkt, sie hatte einen ganzen Arm davon voll. Es ist eine satt-rosa Blüte, ich vermute, daß es eine Art Zierpflaume ist. Bei Reinmöller gibt es davon viele Büsche. Ich machte gleich eine Zeichnung davon. Diese ist völlig abstrakt. Es scheint, als wenn meine Malerei, wenn es sich um Blumen handelt, ganz von [2] immer entschiedener sich zum Abstrakten hinwendet. Anders ist auch die Fortführung der natürlichen Wirklichkeit zur reinen Idee der Dinge nicht zu erreichen. Ich bin mir klar darüber, daß ich mir auf diese Weise den Weg zum Verständnis in breiteren Schichten völlig verbaue, aber ich kann mich deshalb nicht abhalten lassen. Ich sehe, daß es keinen anderen Weg gibt, um das auszudrücken, was ich meine, u. daß dieser Weg richtig ist. Das Bild, das ich auf diese Weise mache, ist zwar bestimmt kein Bild dessen, was Gott eigentlich gedacht hat, als er das Ding schuf u. zu dem das Ding hinstrebt; aber mein Bild liegt doch bestimmt auf dieser Linie insofern, als es die rohe Malerei überwindet u. von der Vielheit der Formen zur Einheit strebt. Mögen die Menschen das nun verstehen oder nicht, es soll mir gleich sein.