Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1946-03-30
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1946
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Sonntag, 30. März 1946
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 30. März 1946
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung

Der Artikel TBHB 1946-03-30 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 30. März 1946. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

[1]
Sonntag, 30. März 1946     

[1]      Am Freitag Nachmittag kam P. Buchholtz aus Ribnitz Er trank bei mir im Zimmer mit Martha u. mir Kaffee, aber es strengte mich bald sehr an, sodaß ich froh war, als er zu Frau Longard ging, wo er übernachten sollte. Am nächsten morgen stellte sich bei mir ein heftiger Durchfall ein u. ich fühlte mich wieder sehr schlecht, sodaß ich im Bett blieb, während oben die hl. Messe gelesen wurde. Pater B. brachte mir dann bloß noch die hl. Kommunion. Abends kam Dr. Meyer, der mich erneut untersuchte, mir aber versicherte, daß der Durchfall keine böse Bedeutung hat, aber natürlich recht unangenehm ist, da er mich weiter schwächt. Er verschrieb mir Kohle, die mir gut getan hat. Heute bin ich nach dem Frühstück aufgestanden.

     Gestern Brief von Frau Monheim über den Besuch, den Fritz ihr gemacht hat. [2]      Im Petrusblatt ist die Rede abgedruckt, die der hl. Vater beim hl. Konsistorium vor den neuen Kardinälen gehalten hat, – eine sehr tief schürfende Rede über das Verhältnis der Kirche zur menschlichen Gesellschaft, in der mit großer Klarheit dieses Verhältnis dargelegt wird. Ich glaube, daß noch von keinem Papst jemals so klare Worte gesprochen worden sind. – Worte, in denen jeglicher Imperialismus der Kirche enschieden abgelehnt wird u. die Aufgabe der Seelsorge am einzelnen Menschen in den Vordergrund gestellt wird. Es ist das ja natürlich kein neuer Aufgabenbereich, den der hl. Vater da für die Kirche feststellt, sondern diese Aufgabe war die Aufgabe der Kirche von Anfang an. Sie ist aber lange durch imperialistisches Machtstreben verdrängt worden. Wenn der hl. Vater diese Aufgabe jetzt so eindringlich in den Vordergrund stellt, so bedeutet das eine ernste u. sehr entschiedene Besinnung auf die eigentliche Aufgabe der Kirche. – Diese Rede hat mich tief ergriffen u. begeistert. –

     Prof. Reinmöller ist schon vor etwa 14 Tagen von den Russen abgeholt worden u. bis jetzt nicht zurück. Man weiß nicht, wo er geblieben ist.

     Kardinal Clemens-August Graf Gahlen, der Bischof von Münster, ist gestorben, nach dem er wenige Tage zuvor aus Rom zurückgekehrt war, wo er den Purpur empfangen hatte. Er ist ein schwer zu ersetzender Mann.